





Sichtlich gerührt steht Elnur Misirli auf der Bühne im Bürgerhaus Herten. Das Hertener Querflöten-Talent gibt ein Konzert – das erste, das der 19-Jährige selbst zusammengestellt hat. Es ist ein musikalischer Dank an den Förderverein der Musikschule Herten und diejenigen, die für seine neue Querflöte gespendet haben.
Als Schirmherr der Veranstaltung ist auch Bürgermeister Matthias Müller zum Konzert eingeladen und begrüßt die Gäste. „Elnur hat mich vor einigen Monaten angesprochen“, erzählt er. Für sein Musikstudium in Münster braucht der ehemalige Schüler der Musikschule Herten eine professionelle Querflöte. Die kann sich seine Familie nicht leisten.
„Ich konnte für ihn die richtigen Kontakte zum Förderverein der Musikschule Herten knüpfen“, so Müller: Er organisierte ein Treffen mit Elnurs ehemaligem Lehrer Sascha Schiefer, pädagogischer Leiter der Musikschule, und Angelika Wendt-Süberkrüb, Vorsitzende des Fördervereins der Musikschule. „Für uns war das eine tolle Gelegenheit, einen Fördertopf eigens für junge Talente einzurichten“, so Angelika Wendt-Süberkrüb. Kurzerhand startete sie das Fundraising-Projekt. Binnen weniger Monate war das Geld zusammen.
Erste Plätze bei „Jugend musiziert“
„Ich bin überwältigt von dem großen Zuspruch“, betont Elnur Misirli. Der Abiturient ist 2014 aus Aserbaidschan mit seiner Familie nach Deutschland gekommen. Schon im Jahr darauf stand er bei Sascha Schiefer auf der Matte. „Wir konnten uns nur mit Händen und Füßen verständigen“, erinnert sich der Lehrer beim Konzert, „aber dass Elnur Talent für die Querflöte hat, war sofort klar.“
Mehrfach nahm der Musikschüler in den folgenden Jahren an den Regional-, Landes- und Bundeswettbewerben von „Jugend musiziert“ teil, solo und auch im Duett mit Mitschüler Tobias Iwanczik. 2023 schließlich spielten sich die beiden im Bundeswettbewerb auf den ersten Platz, 2024 gelang Elnur das dann noch einmal als Solist.
Konzertreise „Von Ost nach West“
Sowohl sein ehemaliger Lehrer als auch sein Duettpartner stehen im Bürgerhaus mit auf der Bühne. Am Klavier begleitet Risa Kobayashi Elnur Misirli auf seiner musikalischen Konzertreise „von Ost nach West“. Für das Dankkonzert hat er seinen Lebensweg nachgezeichnet und aserbaidschanische Querflöten-Stücke des Komponisten Fikret Amirov ausgesucht und westeuropäische Werke von Andreas Jacob Romberg, Daniel Schnyder, Georges Bizet und Cécile Chaminade.
Am Ende gibt es viel Applaus und herzliche Glückwünsche – nicht nur für das gelungene Konzert, sondern auch für die Aufnahmeprüfungen an der Musikhochschule der Universität Münster. Die stehen nämlich im Mai an.