Kunst im öffentlichen Raum ist Kunst für jedermann. Statt abgeschieden in den vier Wänden eines Museums begegnet sie uns im Straßenbild auf Schritt und Tritt. Der Gedanke einer Kunst für jedermann ist nicht neu. Seit der Antike besetzten weltliche Herrscher oft hoch zu Ross öffentliche Plätze und Grünanlagen, die Zügel ihres Pferdes fest in der Hand. Mit dem Ende des Kaiserreichs wandelte sich der Charakter öffentlicher Kunst. Aus den Denkmälern zu Ehren hochgestellter Persönlichkeiten entwickelte sich eine Plastik im Freien, die auch die Verdienste der Bürgerinnen und Bürger oder bedeutende Ereignisse aus der Stadtgeschichte für darstellungswürdig befand.
Ein weiterer wichtiger Impulsgeber war der seit Ende der 1960er Jahre verstärkt vorgetragene Wunsch auf Demokratisierung städtischer Kulturangebote („Kultur für alle“). Verbunden mit der Kritik an der „Unwirtlichkeit der Städte“ verhalf dies der Kunst unter freiem Himmel auch unter dem Gesichtspunkt der Stadtbildpflege zu neuem Ansehen.
Kunst im öffentlichen Raum hat viele Gesichter. Manchmal polarisiert sie, wenn sie auf den ersten Blick dem Betrachter unverständlich bleibt oder zu eindeutig Partei nimmt. Sie regt zum Nachdenken und zur Diskussion an, lässt sich anfassen oder lädt zum Mitmachen ein, wie der Große Summstein von Hugo Kükelhaus.
Der neue Wegweiser zur Kunst im öffentlichen Raum in Herten gibt einen Überblick über rund 50 Kunstwerke. Sie umspannen einen Zeitraum von rund hundert Jahren und lassen damit nicht nur einen stilistischen Wandel sondern auch ein gutes Stück Stadtgeschichte erkennen. War der alte Skulpturenführer noch auf Herten-Mitte beschränkt, so widmet sich die Neuauflage Kunstwerken im gesamten Stadtgebiet. Bekannte, vergessene und auch neue Kunst am Wegrand kann so entdeckt werden. Abstraktes und Gegenständliches ist ebenso zu finden, wie Kunst in religiösen Zusammenhängen
Der neue Wegweiser zur Kunst im öffentlichen Raum ist im Wesentlichen durch die Recherche von Mareike Donath, Studentin der Kunstgeschichte, entstanden. Vorangegangen war 2006 die Bestandserhebung der städtischen Kunstwerke im Stadtraum durch die Kunsthistorikerin Sigrid Godau.
Kunst erleben, sich bewegen und dabei die eigene Stadt kennenlernen – all das macht das neue Modul der kostenlosen CityApp Herten möglich: Mit den „Kultur-Radtouren“ können Interessierte Hertener Kunst im öffentlichen Raum erleben – mit dem Fahrrad, Roller oder auch zu Fuß. Auswählen kann man zwischen drei verschiedenen Routen.
Eine Tour ist einfach und individuell planbar: Nutzerinnen und Nutzer können über das Smartphone in der CityApp Herten das Modul Kultur-Radtouren anklicken, eine der drei Routen auswählen und sich für die nördliche, die südliche oder die Bergbau-Tour entscheiden. Die Standorte der Skulpturen sind in der App angegeben und auf einer Karte eingezeichnet. Am beliebigen Ziel angekommen, gibt es in der App interessante Informationen zum Kunstwerk zu entdecken.
Bei der nördlichen Tour treffen Kirchenkunst, Bergarbeitertradition und Moderne aufeinander.
Die südliche Tour verbindet Elemente der Innenstadt mit Kunstwerken im Hertener Süden.
Als dritte Route gibt es die Bergbautour. Vorbei an 17 Stationen geht der 30 Kilometer lange Rundweg entlang der großen Zechen vorbei an Kunstwerken und Relikten mit Bezug zur Bergbaugeschichte.
Interessierte können die kostenlose App direkt im Playstore (android) bzw. Appstore (iOS) herunterladen.
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