Gleichstellungspolitik

Um dem Verfassungsgebot in Art. 3 Grundgesetz gerecht zu werden, gilt es, die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen, Männern und Jungen dort zu betrachten, wo sie wohnen: in den Gemeinden, Städten und Landkreisen. In Herten befasst sich unter Federführung der Gleichstellungsbeauftragten der Gleichstellungsbeirat mindestens zweimal im Jahr mit gleichstellungspolitischen Themen, zum Beispiel:

  • geschlechtergerechte/gendersensible Pädagogik
  • Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen zur Verringerung der Frauen-/Kinderarmut
  • Geschlechtergerechte Gesundheits- und Sportangebote, die den Bedürfnissen beider Geschlechter gerecht werden
  • Schutz vor Gewalt (insbesondere von Frauen)
  • geschlechtergerechte Berufswahlorientierung und Bildungsangebote

Gleichstellungsbeirat

Der Gleichstellungsbeirat setzt sich aus 7 Ratsmitgliedern und 6 sachkundigen Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die von den Parteien im Rat aufgestellt werden. Die Vorsitzende ist Martina Herrmann. Die Geschäftsführung liegt bei der Gleichstellungsbeauftragten. Mit einstimmigem Beschluss vom 27.04.2015 hat der Gleichstellungsbeirat ein Arbeitsprogramm verabschiedet, das die Schwerpunkte der Arbeit mit der Verwaltung bis 2020 festlegt. Die Aufgaben des Gleichstellungsbeirats sind in der Geschäftsordnung geregelt. Im Arbeitsprogramm sind Leitgedanken und Querschnittsziele formuliert, die eine Ergänzung darstellen. 

Equal Pay Day und Lohngerechtigkeit

Bürgermeister Toplak und die Teilnehmerinnen beim Fahnenhissen anlässlich des Aktionstages Equal Pay Day auf dem Rathaus-Vorplatz

Rund 22 Prozent weniger verdienen Frauen als ihre männlichen Kollegen laut BPW (Business and Professional Women Germany e.V.). Umgerechnet ergeben sich daraus 79 Tage, die Frauen zum Jahresanfang umsonst arbeiten müssen. Um auf die Ungleichbezahlung aufmerksam zu machen, findet jedes Jahr der „Equal Pay Day“, der „Tag der Gleichbezahlung“ statt.

Der Equal Pay Day wurde 2008 auf Initiative BPW erstmals in Deutschland durchgeführt. BPW ist eines der größten und ältesten Berufsnetzwerke für angestellte und selbständige Frauen. BPW Germany ist Teil des BPW International, der in rund 100 Ländern vertreten ist und Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und beim Europarat genießt. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt. Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Diesen Gedanken griff der BPW Germany auf, so dass die roten Taschen bundesweit längst zum Symbol des Equal Pay Day wurden.

Die Stadt Herten beteiligt sich regelmäßig am Equal Pay Day.

Weitere Informationen, Pressebilder und Videobeiträge zum Equal Pay Day finden Sie unter www.equalpayday.de.

Internationaler Tag gegen Homo- und Transphobie

Die Stadt Herten beteiligt sich seit 2019 in Kooperation mit dem Runden Tisch gegen Rassismus und für Demokratie am 17. Mai am internationalen Aktionstag gegen Homo- und Transphobie. Gemeinsam werden die Regenbogenfahnen am Rathaus gehisst.

Hintergrund ist, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 17. Mai 1990 beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen.

Frauenparlament/Frauenkonferenz

Foto: Brigitte Berkau
Gruppenfoto mit den Teilnehmerinnen der Hertener Frauenkonferenz im Ratssaal der Stadt Herten im Rathaus

Der Frauenanteil im Rat der Stadt Herten beträgt knapp über 30 Prozent. Für die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herten und viele aktive Frauen aus den verschiedenen Parteien, Verbänden, Vereinen und Zivilgesellschaft ist das nicht genug, um eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Kommunalpolitik sicherzustellen. Dabei besitzen Frauen und Männer unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven auf ihre Stadt. Diesem Ungleichgewicht etwas entgegen zu setzen und Frauen ermutigen, ihre Stadt mitzugestalten: Das sind die wichtigsten Gründe, warum es regelmäßig in Herten eine Veranstaltung für Frauen zu einem kommunalpolitischen Thema gibt – das Frauenparlament. Seit 2017 finden in regelmäßigen Abständen sogenannte Frauenkonferenzen statt, bei denen die Teilnehmerinnen die Tagesordnung selbst festlegen. Jede ist herzlich eingeladen, mitzumachen. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Ziel ist, Anträge an den Rat zu stellen und Aktionen/Ideen für die Stadt zu erarbeiten. 

2017: Erste Frauenkonferenz ohne festgelegte Tagesordnung 

Eingebracht wurden von den Teilnehmerinnen die Themen: „Was kommt nach dem Willkommen“ zum Thema Unterstützung/Integration von geflüchteten Menschen, „Frauen und Mädchen im Sport“, „Raum für Jugendliche“, „Situation der Frauenhäuser“.

Themenübersicht der Frauenparlamente in Herten

  • 2015: Frauen planen Innenstadt – unter Beteiligung des Frauenparlamentes 2015
  • 2014: Mitmachstadt mitgestalten
  • 2013: Warum Frauen nicht das verdienen, was sie verdienen
  • 2012: Frauen für klimaschonende Mobilität der Zukunft
  • 2011: Tag für Tag: Wie Frauen im Alltag Energie sparen
  • 2010: Das Zukunftsprogramm Herten 2020 aus Frauensicht
  • 2009: Frauen gestalten die Zukunft vor Ort: Stadtentwicklung Westerholt, Bertlich und Hassel
  • 2008: Herten Nord: wohin???
  • 2007: Die Stadt, die Frauen und die Zukunft – Frauen als Agentinnen des Wandels (Demografie)
  • 2006: Integration 
  • 2005: Herten Süd
  • 2004: Frauenparlament kreiert ideale Politiker/-in
  • 2003: Zukunftsprogramm gendern
  • 2002: Anregungen zur Kommunalpolitik

Ihre Ansprechperson

Frau Mielke
Telefon: 02366 303-487
Gebäude: Rathaus-Nebengebäude
Raum: 147

Gleichstellungsbericht der Bundesregierung

Der zweite Gleichstellungsbericht der Bundesregierung gibt Empfehlungen für die Praxis der Gleichstellungsarbeit. 

Arbeitsprogramm Gleichstellungsbeirat