Die Gleichstellungsstelle der Stadt Herten hat in erster Linie die Aufgabe, die Gleichstellung und Gleichbehandlung von Mann und Frau in Kooperation mit der Dienststellenleitung, den Führungskräften und dem Personalservice innerhalb der Verwaltung zu fördern. Verschiedene gesetzliche Grundlagen legen den Aufgabenkreis der Gleichstellungsbeauftragten fest.
Die Gleichstellungsarbeit in Herten verfolgt einen stark beteiligungsorientierten Ansatz. Dies wird ständig weiter entwickelt (neue Beteiligungsformen, Ausweitung der Zielgruppen). Maßnahmen für Herten werden in enger Kooperation mit Männern und Frauen aus der Politik (Gleichstellungsbeirat), der Verwaltung, den Vereinen/Verbänden und der Bürgerschaft abgestimmt und umgesetzt.
Im November 2016 erreichte die Stadt Herten den dritten Platz beim „Gender Award – Kommune mit Zukunft“. 16 Kommunen aus dem gesamten Bundesgebiet bewarben sich für den Preis, der zum ersten Mal durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vergeben wurde. Der Preis würdigt strategische, erfolgreiche Konzepte für die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern auf kommunaler Ebene.
Ziele der Gleichstellungsarbeit in Herten
- Auswirkungen der Entscheidungen durch die Kommunalpolitik und die Verwaltung in Herten geschlechterdifferenziert bewerten
- gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Partizipationsprozessen innerhalb der Stadt Herten
- Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- geschlechterstereotype Berufswahl abbauen/Potenziale nutzen
- gleichen Zugang für Männer und Frauen zu fair bezahlten Arbeitsplätzen (gleicher Lohn für gleiche Arbeit), Fortbildungsangeboten und Führungspositionen
- Genderpädagogik und gendersensible Angebote in Bildungseinrichtungen fördern u. a. für eine Vielfalt der Geschlechterrollen
- neue/alte Netzwerke auf-/ausbauen und die Öffentlichkeitsarbeit weiterentwickeln, um laufende, geschlechtersensible Prozesse für mehr Chancengleichheit in Herten sichtbar und somit auch für die Hertener Bürgerinnen und Bürger nutzbar zu machen
- Bewusstsein schaffen für beobachtbare Ausgrenzungen, Diskriminierungen, Rassismus, Sexismus und Homophobie
- Multiplikator*innen gewinnen
Die Gleichstellungsbeauftragte arbeitet zu den oben genannten Zielen in zahlreichen lokalen, regionalen, landesweiten und bundesweiten Netzwerken und Initiativen mit, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, die die Chancengleichheit in Herten fördern: z. B. Wirksamkeitsdialog der Jugendförderung, Netzwerk frühe Hilfen und Kinderschutz, Runder Tisch gegen Rassismus und für Demokratie, Runder Tisch gegen (häusliche) Gewalt, Frauen-Arbeitsgemeinschaft-Emscher-Lippe (FAGEL), Arbeitsgemeinschaften der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten (im Kreis Recklinghausen, in der Region, als Sprecherin in NRW)
Ihre Ansprechpartnerin: Alexandra Mielke (Gleichstellungsbeauftragte)
Durch die ständige Mitarbeit in der Verwaltungskonferenz wird die Gleichstellungsbeauftragte unmittelbar an allen Entscheidungen der Verwaltung einbezogen. Es besteht außerdem eine enge Kooperation mit dem Personalrat und dem Personalamt hinsichtlich der Personalentwicklungsmaßnahmen der Stadt Herten.
Gleichstellungsplan
Die Mitarbeiterinnen der Gleichstellungsstelle wirken an allen Personalauswahlverfahren, Organisationsentwicklungsmaßnahmen und Mitbestimmungsverfahren gemäß den im Gleichstellungsplan definierten Maßnahmen mit und setzen eigene Maßnahmen um:
Im „Gleichstellungsplan“ wird die Beschäftigtenstruktur der Stadtverwaltung Herten, des ZBH und HIB analysiert. Es werden Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit entwickelt. Dazu ist die Dienststelle gemäß Landesgleichstellungsgesetzt verpflichtet.
Der Gleichstellungsplan wird gemeinschaftlich mit verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung, dem Personalrat, dem HIB und dem ZBH unter Mitwirkung der Gleichstellungsbeauftragten fortgeschrieben und vom Rat der Stadt Herten beschlossen.
Beratende Funktion der Verwaltung/Politik
Damit bei den Entscheidungen der Verwaltung das Prinzip des Gender Mainstreamings Anwendung findet, überprüft die Gleichstellungsbeauftragte alle Verwaltungsvorlagen auf mögliche Anknüpfungspunkte und arbeitet eng mit den Bereichen zusammen. Der Gleichstellungsbeirat als politisches Gremium greift hier ebenfalls Diskussionspunkte auf. Eine geschlechterdifferenzierte Analyse der Nutzungszahlen öffentlicher Angebote bietet die Basis und wurde per Ratsbeschluss im November 2007 eingeführt.
Die Stadt Herten blickt auf eine Tradition von mehreren Jahrzehnten Frauenarbeit über verschiedene Veranstaltungsreihen zurück. Der Frauenstammtisch tagte regelmäßig zu unterschiedlichen Themen. Seit September 2016 finden in Kooperation mit der VHS Herten regelmäßige Vernetzungstreffen („Lenkungstreffen Gleichstellung“) statt. Außerdem organisieren die VHS Herten und die Gleichstellungsstelle regelmäßig frauenpolitische Veranstaltungen zu verschiedenen Themen (Eröffnungsveranstaltung der Frauenkulturtage, Hertener Frauengespräche etc.). Mehr Informationen finden Sie über das aktuelle Programmheft der VHS Herten oder den Veranstaltungskalender der Stadt Herten.
Die Frauenkulturtage haben in rund 30 Jahren schon so manch kreative Idee vorgebracht: beispielsweise die Schlampampen, die sich im Rahmen eines Theaterprojektes gebildet haben
Mehr Informationen zur Gleichstellungspolitik
Unter der damaligen Gleichstellungsbeauftragten Gertrud Fleischmann entstand 1986 die Idee, kulturelle Veranstaltungen für Frauen durchzuführen und Künstlerinnen mehr Raum zu geben. Gemeinsam mit Frauen aus der Politik und dem Kulturbüro entstanden die Frauenkulturtage. Sie trugen maßgeblich dazu bei, dass Netzwerke zwischen aktiven Frauen entstanden. Die „Kalenderladies“, die Frauenfilmreihen, Kabarett, Schreibwerkstatt. Immer mehr Projekte formierten sich unter den Frauenkulturtagen rund um den 8. März (Weltfrauentag). Zuletzt umfasste das Programmheft über 60 Veranstaltungen von Ende Februar bis Juni. Die Mona Lisa wurde zur Symbolfigur der Veranstaltungsreihe.
Termine der Gleichstellungsstelle entnehmen Sie bitte der örtlichen Presse oder dem Veranstaltungskalender der Stadt Herten. Sie können auch Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten per E-Mail aufnehmen, und werden dann regelmäßig informiert.
Um Themen der Gleichstellung öffentlichkeitswirksam darzustellen, gibt es eine Reihe von Aktionstagen, die auch in Herten regelmäßig genutzt werden, um auf die einzelnen Themen aufmerksam zu machen.
One Billion Rising
Der 14. Februar ist zu einem weltweiten Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen geworden.
Weltfrauentag am 8. März
Vereine, Verbände und Institutionen beteiligten sich seit rund 30 Jahren mit einem bunten Frauenkulturprogramm mit verschiedensten Veranstaltungen rund um den Weltfrauentag.
Equal Pay Day
Im März findet jährlich ein Aktionstag für mehr Lohngerechtigkeit statt. Bundesweit finden an diesem Tag Veranstaltungen statt, um auf die bestehende Lohnungerechtigkeit zwischen Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Die Stadt Herten beteiligt sich regelmäßig gemeinsam mit anderen Kooperationspartner*innen am Aktionstag: www.equalpayday.de
Runder Tisch gegen (häusliche) Gewalt
Vernetzung zwischen den Institutionen zum Thema häusliche Gewalt, Informations-, Fortbildungs- und Hilfebedarfe erkennen und Ideen entwickeln, wie Angebote geschaffen und bekannt gemacht werden können (für Fachkräfte und von häuslicher Gewalt betroffene Personen). Dazu trifft sich regelmäßig der Runde Tisch (häusliche) Gewalt in Herten.
Der „Mädchenmerker für Herten“ wurde im Sommer 2022 für das Schuljahr 2022/2023 letztmalig in Printform herausgegeben. Seit 2022 gibt es den Mädchenmerker auf Instagram. Dort finden Interessierte Informationen zu Berufswahl aber auch zu allen anderen interessanten Themen rund um Freizeit und Beratung.
Der zweite Gleichstellungsbericht der Bundesregierung gibt Empfehlungen für die Praxis der Gleichstellungsarbeit.