Jung - kreativ - miteinander. Mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) Herten-Süd startete 2005 unter dem Motto "Süd erblüht" das erste große Stadtumbauprojekt. In Stadtteilkonferenzen, Workshops und unterschiedlichen künstlerisch-kreativen Formaten erarbeiteten die Süder Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche und Visionen für die Zukunft des Stadtteils. Vieles davon konnte die Stadt Wirklichkeit werden lassen.
Ein wenig einladendes Straßenbild, wenig Grün und kaum Möglichkeiten, zu verweilen – so beschrieben die Bürger im Hertener Süden zu Beginn die Ewaldstraße. Viele Häuser waren unansehnlich, Geschäfte und Wohnungen standen leer. Viele waren vernachlässigt, weil wirtschaftlich nicht rentierlich. Spielhallen, Wettbüros, Billigläden und die leeren Fenster prägten das Straßenbild. Viele Familien fanden dieses Umfeld nicht mehr attraktiv und zogen weg.
Das ist neu
Herten-Süd ist heute attraktiver als 2005. Im Stadtteil ist Vieles in Bewegung gekommen. Die neue Vernetzung und die vielen Impulse durch das Quartierbüro an der Elisabethstraße haben neuen Schwung in das soziale Leben gebracht. In ehemals leer stehende Läden sind kreative Unternehmungen eingezogen. Das Kreativ.Quartier Herten-Süd ist entstanden. Wer ungewöhnliche Wohnkonzepte oder Raum für kreative Arbeit sucht, ist in Hertens Süden richtig. Seit das Umfeld attraktiver geworden ist, kommen auch die Investoren wieder und der Wert der Immobilien rund um die Ewaldstraße steigt. Das Beste daran ist: Es macht wieder Freude, sich zu Herten-Süd zu bekennen.
Die Stadt sanierte die Ewaldstraße und die Herner Straße und gestaltete sie neu. Jetzt gibt es durchgehende Radwege und viele Querungshilfen. Der Platz vor der Erlöserkirche ist neu gestaltet und dient nun als häufiger Treffpunkt für die Menschen, die hier leben. In der Adalbertstraße, häufig genutzter Schleichweg, schaffen Aufpflasterungen in der Tempo-30-Zone mehr Sicherheit für spielende Kinder.
Die Ewaldstraße hat ein neues Gesicht. Über 50 Fassaden und fünf Höfe wurden zwischenzeitlich saniert. Mehr als eine Million Euro an Investitionen wurden mit dem Fassadensanierungsprogramm angestoßen. Die Stadt konnte die Häuser Ewaldstraße 113 - 119 aufkaufen und die Bauruinen abreißen. Hier ist nun eine Freifläche, die Raum für Neues bietet. Rund um die alte Pestalozzischule soll Wohnraum für junge Familien geschaffen werden. Auch die Kinder haben mitgeplant: An der Spichernstraße und der Heinrich-Lersch-Straße sind zwei Spielflächen mit viel Platz zum Toben, Klettern, Ballspielen und Abhängen runderneuert worden.
Das Quartierbüro in der Elisabethstraße gibt es schon seit Beginn des Stadtumbauprojekts. Dort arbeitet Quartiermanagerin Carmen Treppte gemeinsam mit den Anwohnern und Vertretern zahlreicher Initiativen und Einrichtungen daran, die Integration und das soziale Miteinander im Stadtteil zu verbessern. Es gab Workshops zur Stärkung der Sprachkompetenz, Müttercafés, Ferienangebote für Kinder, Gesprächskreise, Schreibwerkstätten und weitere Angebote für alle Altersgruppen und alle Kulturen. Neben der Stadt Herten haben sich hier auch die Hertener Bürgerstiftung und die Vivawest Wohnen GmbH engagiert.
Die Stadt hat auch Seniorinnen und Senioren Unterstützung geboten, damit sie länger eigenständig leben können. Mit Blick auf demenzkranke Menschen und ihre Angehörigen lädt jetzt an der Ewaldstraße das Café Lichtpunkte ein.
Bildungsimpulse gesetzt
"Ein Quadratkilometer Bildung" heißt das Projekt, das vom Quartierbüro Süd gesteuert wird. Diese Initiative der Freudenbergstiftung mit der Stadt Herten bietet ein ganzes Paket abgestimmter Förder- und Beratungsangebote. Sie helfen dabei, die Bildungserfolge der Süder Kinder und Jugendlichen zu verbessern.
Kunst und Kultur haben einen festen Platz im Hertener Süden erobert, unter anderem mit den erlebnispädagogischen Konzepten des Waldritter e.V. und des Art.62. Das Kreativ.Quartier Herten-Süd hat sich einen Namen gemacht. Zusammen mit der Kaufmannschaft organisieren die Verantwortlichen zahlreiche kulturelle Veranstaltungen: Die Aktion „Nachtkerzen“ ist als abendliche Präsentation des Quartiers etabliert oder die Crime time in Sabines MarmeLaden, die überregional bekannten Blues Jams im Katzenbusch, Urban Gardening und Musikveranstaltungen mit und ohne Katzenkönig stehen für den Wandel in Herten-Süd. Unterstützt wird die Entwicklung durch den Verein Kreativ.Netzwerk Herten e.V. und das Netzwerk für Kreativwirtschaft Ruhr ecce.
Naherholung optimiert
Herten-Süd ist eingerahmt von den großen Naherholungsgebieten Schlosspark und –wald, vom Volkspark Katzenbusch und der Haldenlandschaft im Süden. Die Grünanlagen mit ihren unterschiedlichen Erlebnisangeboten sind zu Fuß rasch erreichbar. Das neu gestaltete Gelände der alten Zeche Ewald mit dem Landschaftspark Hoheward ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Hier kann man sporteln und entdecken. Von der Halde aus geht der Blick weit über den Emscher Landschaftspark und das Ruhrgebiet. Veranstaltungen dort sind Anziehungspunkt für viele Gäste.
Bürgerprojekte ermöglicht
Mit Hilfe des Verfügungsfonds, der öffentlichen Finanzspritze für Bürger, Initiativen und Vereine, sind zahlreiche schöne Projekte ins Leben gekommen, z.B.:
- Der Waldritter e.V. kaufte 2000 Spiele aus einem auf Sylt aufgelösten Spielezentrum und gründete die Ludothek.
- Stadtteilgrill, Pavillons und Festzelttische und -bänke kann sich heute jeder Süder für private Feiern ausleihen.
- ART.62 produzierte ein Tanztheater, das in Herten und in der Region zu sehen war.
- Mehr als ein Dutzend Kunstausstellungen, Musik- und andere künstlerische Events wurden im Quartier realisiert. Auf der "Extraschicht" genossen sie großen Zulauf.
Impressionen
- "Herten ist cool" - Hiphop für die Zukunft
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- "Times Changing" - Hertener Jugendliche kommentieren den Wandel
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- Sommerakademie 2015 im Kreativ.Quartier Herten
Zum Video - Herten erfindet sich neu.
Zum Blog - Kreativnetzwerk Herten
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