Bürgerpreis 2024 im Schloss Herten überreicht

16.05.2025

Hertener Bürgerinnen und Bürger für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet

Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden im Schloss geehrt.
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden im Schloss geehrt.

Bewegende Worte, musikalische Untermalung durch die Musikschule Herten und stolze Preisträgerinnen und Preisträger gab es bei der Bürgerpreisverleihung 2024. Im Schloss Herten wurde bereits zum 24. Mal der Hertener Bürgerpreis an Menschen vergeben, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich engagieren und sich für andere und für die Gemeinschaft einsetzen.

„Wir danken mit dem Bürgerpreis den Menschen, die durch ihr ehrenamtliches Engagement in Herten Gutes bewirken. Sie leisten einen wichtigen Beitrag innerhalb der Gesellschaft und zeigen großen Einsatz für die Stadt, in der sie leben“, so Bürgermeister Matthias Müller bei der Ehrung der insgesamt fünf Preisträgerinnen und Preisträger. Für die musikalische Begleitung der Feierstunde sorgte die Musikschule Herten. Ole Becker (Querflöte), Zijin Jiang (Klavier) und Omar Misirli (Violoncello) begeisterten das Publikum mit ihren musikalischen Darbietungen.

Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick

Rudolf Weiner erhielt für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für die Stadtgesellschaft innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr den Preis für sein Lebenswerk. Schon während der Schulzeit interessierte er sich für eine Feuerwehr-AG in der Erich-Klausener-Schule. Im November 1970 trat er dann der Jugendfeuerwehr Scherlebeck bei. Mit 18 Jahren erfolgte automatisch der Wechsel in den Löschzug Herten-Mitte der Freiwilligen Feuerwehr. Dort absolvierte er verschiedene Weiterbildungen und bekleidete verschiedene Positionen bis hin zum Löschzugführer, bis er 2023 mit Vollendung des 67. Lebensjahrs automatisch in die Ehrenabteilung aufgenommen wurde. Nach wie vor ist er beim Löschzug eingebunden. So hält er das Gerätehaus im Blick, gibt Schulungen im Rahmen der Grundausbildung der Feuerwehrleute und investiert auch außerhalb der Einsätze viel Zeit in die Feuerwehr. Rudolf Weiner ist durch sein langjähriges Engagement der erste Feuerwehrmann in Herten, der über 50 Jahre im aktiven Dienst war. Da er selbst nicht am Tag der Verleihung im Schloss Herten sein konnte, nahmen seine Töchter Carolin und Stefanie den Preis stellvertretend für ihn in Empfang.

Außerdem erhielten Munevera Ackermann, Ruth Möller, Gana Wisniewski und der Knappenverein St. Barbara Bergmannsglück/Westerholt 1993 e.V. Bürgerpreise für ihren besonderen ehrenamtlichen Einsatz in der Stadt Herten:

Munevera Ackermann hat mit dem Einstieg in den Ruhestand beschlossen, sich ehrenamtlich zu engagieren und in Herten etwas zu tun. Sie kandidierte für den Integrationsrat. Seitdem sie dort gewählt wurde, sorgt sie dafür, das Gremium bekannter zu machen. Eines ihrer dortigen Herzensprojekte ist die Wanderbank. Ein Projekt, das mit Mitteln von „Demokratie leben!“ auf den Weg gebracht wurde, und bei dem die bunt bemalte Bank dank großer Eigeninitiative regelmäßig an neuen Orten aufgestellt wird, um dort bei Musik, Tanz oder anderen Aktionen Menschen zusammenzubringen. Außerdem ist Munevera Ackermann Mitglied im Seniorenbeirat, wo sie sich den Schwerpunkten Öffentlichkeitsarbeit und Bewegung im Alter widmet. Neben der Organisation des Formats „Yoga auf dem Stuhl“ half sie ebenfalls bei der Umsetzung einer Ü-60-Party im Bürgerhaus Herten. Im Jahr 2025 möchte sie ihre ehrenamtliche Arbeit fortsetzen und kandidiert für den Stadtrat.

Ruth Möller ist langjähriges Mitglied im TuS Herten (Turnen). Erst war sie dort als Kassiererin im Vorstand aktiv, dann als zweite Vorsitzende und später dann 10 Jahre lang als Vorsitzende. Darüber hinaus organisierte sie den Turneraustausch zwischen Herten und Arras und nahm an jährlichen (gegenseitigen) Besuchen zu Pfingsten teil. In ihrer aktiven Zeit reiste sie mit Jugendlichen zu Turnerfesten in ganz Deutschland und backte für fast jede Veranstaltung Waffeln. Außerdem ist Ruth Möller Mitbegründerin des Koronarsportvereins. Mit ihren 93 Jahren nimmt sie jeden Montag an der Hockergymnastik der Aktiven Senioren im Bürgerhaus teil, sie ist Mitglied der Evangelischen Arbeitnehmer-Bewegung (EAB) und gestaltete sowie begleitete Angebote für die Schlosswochen mit.

Nachdem Russland die Ukraine am 24. Februar 2022 angriff, überlegte Gana Wisniewski, wie sie den Menschen, die aus ihrer Heimat flohen, am besten helfen kann. Über das Portal des Deutschen Roten Kreuzes bot sie Übersetzungen an und so knüpfte das Haus der Kulturen Kontakt zu ihr, um sie als Sprachmittlerin einzusetzen. Aufgrund ihres Berufes kennt sie sich gut mit Verträgen und Formularen aus, weshalb es ihr leichtfiel, den Menschen, die hier vor Ort Hilfe suchten, beim Ausfüllen der Dokumente und bei den Behördengängen zu unterstützen. Anfangs arbeitete Gana Wisniewski zweimal die Woche in der Anlaufstelle „Ukraine“ im Glashaus, dazu kamen viele Telefonate. Ihr Arbeitgeber drückte beide Augen zu, wenn das Telefon auch während der Arbeitszeit klingelte.

Der Knappenverein St. Barbara Bergmannsglück/Westerholt 1993 e.V. hält mit seiner Arbeit die Bergbau-Tradition lebendig und trägt sie in die Stadtgesellschaft. 1997 führte er erste Gespräche mit Graf Egon von Westerholt, um die Renovierung der Mühlpforte zu erwirken. Ein Jahr später folgte der erste Spatenstich. Trotz Denkmalschutz musste das gesamte Gebäude komplett erneuert werden. Reste des alten Fachwerks sind heute im Gebälk verbaut, während das neue Fachwerk nur für die Optik auf die Backsteinmauer gesetzt wurde. 2000 erfolgte die Eröffnung mit dem Fokus auf die Nutzung für vereinsinterne Zwecke, 2019 die Umgestaltung zum Museum und die Öffnung für Interessierte. Seitdem gibt es dort donnerstags von 9 bis 12 Uhr das vom Knappenverein organisierte „Bergmannsfrühstück“ und seit 2023 auch sonntags von 14 bis 17 Uhr einen Grillnachmittag. Aus der Nachbarschaft und vom Tagestourismus gibt es großen Zuspruch. Der Knappenverein organisiert auch eigene Veranstaltungsformate (Winter-, Frühlings- und Barbarafest) und beteiligt sich an Festen und Veranstaltungen (etwa der „Tag der Kunst im Alten Dorf“ oder der „Tag des offenen Denkmals“). Darüber hinaus werden Führungen angeboten und vieles mehr.

Hintergrund

Seit 2001 wird jährlich der Bürgerpreis der Stadt Herten verliehen. Seit der Verleihung für das Jahr 2021 gibt es keine festen Kategorien. Der Bürgerpreis wird nach den neuen Richtlinien an Bürgerinnen und Bürger der Stadt Herten verliehen, die sich ehrenamtlich und in vorbildlicher Weise besonders verdient gemacht haben und deren Einsatz zu Gunsten Dritter deutlich das Normalmaß übersteigt. Bei der Verleihung wird das ehrenamtliche Engagement in allen Bereichen gesellschaftlichen bzw. gemeinschaftlichen Lebens berücksichtigt. Auch nachhaltige und innovative Ehrenamtsprojekte sowie besondere Nachbarschaftshilfe finden Beachtung.

Eine Jury entscheidet über die Vergabe der Preise. Zur Jury zählen der Bürgermeister, die stellvertretenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, der Geschäftsführer der Hertener Stadtwerke sowie zwei Vertretungen der örtlichen Presse. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten als Auszeichnung eine Urkunde, die Skulptur „Miteinander“ des Künstlers Ekkehard Arens sowie ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Zudem dürfen sie sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Vorschläge für den Bürgerpreis können immer bis Ende des laufenden Jahres an den Bürgermeister gerichtet werden.

Pressekontakt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Corina Plötz, Telefon: 02366 303-180, c.ploetz@herten.de