Möglicherweise sind die Inhalte nicht mehr aktuell. Unsere aktuellen Meldungen finden Sie hier.
Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski bekunden ihre Solidarität mit den Bergleuten: "Wir bedauern entschieden diese Entwicklung, die erneut zu einem erheblichen Verlust von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Region führen wird, und appellieren an die DSK, unverzüglich eine neue Nutzung der Flächen und der Gebäude möglich zu machen. Es darf nicht zu einem langen Leerstand der Gebäude kommen!" Jetzt gelte es vor allem, so die beiden Stadtoberhäupter weiter, schnell Kontakt mit dem Betriebsrat aufzunehmen und sich über die weiteren Schritte zu informieren.
Allerdings trifft die vorgezogene Schließung die beiden Städte nicht unvorbereitet. Bereist im vergangen Jahr sind die Weichen für die Überplanung der Flächen gestellt worden. So habe Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam über die Zukunft des rund 33 Hektar umfassenden Geländes beraten. In dem von der Technischen Universität (TU) München geleiteten Forschungsprojekt wurden verschiedenen Methode, Ideen und Konzepte erarbeitet. Auch viele Bürger beider Städte nutzten die Chance, um ihren Standpunkt einzubringen.
In einem fünftägigen Workshop hatten vier Teams erste Entwürfe für Fläche des Bergwerks Lippe entworfen.
Im Mittelpunkt stand dabei auch das Thema Vernetzung in die umliegenden Stadtteile und in die Region. Hier wurde intensiv über den räumlichen Anschluss an die Bahnhofstraße in Westerholt und an den Stadtteil Gelsenkirchen-Hassel nachgedacht. Das gesamte Verfahren lief unter Federführung des Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und Planung der Technischen Universität München gemeinsam mit der Essener Montan-Grundstücksgesellschaft mbH (MGG), der Deutschen Steinkohle AG (DSK) sowie den Städten Gelsenkirchen und Herten.
Ein schon jetzt greifbares Ergebnis ist ein inter-kommunales Handlungskonzept der Städte Herten und Gelsenkirchen. Danach soll ein Ent-wicklungs- und Fördergebiet entstehen, in dem man gemeinsam Stadtplanung und soziale Entwicklungen aufgreift. Dieses interkommunale Gebiet ist bereits in das Programm "Soziale Stadt" aufgenommen. So gibt es eine Förderzusage des Landes für Planungskosten.
Leitprojekt in dem künftigen Fördergebiet wird das Bergwerk Lippe sein, das dann auf die Stadtteile Hassel, Westerholt und Bertlich ausstrahlen wird. In Gelsenkirchen gehören etwa die Planungen für das Wohngebiet auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände oder die Fläche der Kokerei Hassel dazu.