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Bürgermeister Dr. Uli Paetzel dazu: "Die jüngsten Vorfälle im sächsischen Landtag belegen leider, dass einige Unbelehrbare noch immer keine Lehren aus der Geschichte gezogen haben. Antisemitismus und Fremdenhass gibt es leider immer noch. Ich appelliere an alle Hertener Bürgerinnen und Bürger, ihre Umgebung mit offenen Augen und Ohren wahrzunehmen. Intoleranz gegenüber andersgläubigen und ausländischen Menschen dürfen wir in unserer Stadt nicht dulden! Ich trete für ein friedliches Miteinander aller in Herten lebenden Menschen unabhängig ihrer Herkunft und ihres Glaubens ein."
Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau im heutigen Polen ist die größte Katastrophe und das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit. Wie viele Juden, Polen, Homosexuelle, Behinderte, Kriegsgefangene und Menschen anderer sogenannter Randgruppen dort umkamen, wird sich wohl nie genau klären lassen, allerdings geht die Geschichtsschreibung von weit mehr als 1 Million Menschen aus.
"Wenn auch die allermeisten Deutschen nach dem Krieg geboren wurden und keine persönliche Schuld an den im Dritten Reich begangenen Verbrechen tragen, sind wir alle doch aus unserer jüngeren Geschichte in einer besonderen Verantwortung," unterstreicht Paetzel weiter.
Erfreuliche Beispiele gibt es genug. Dr. Uli Paetzel erinnert zum Beispiel an die Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Städtischen Gymnasiums, die sich unter der Leitung ihrer Lehrer Barbara Keimer und Gerd Kuhlke mit der Hertener Stadtgeschichte während der NS-Diktatur beschäftigt und an den entsprechenden Stellen im Stadtgebiet Gedenktafeln angebracht haben. "Dieses Beispiel halte ich für nachahmenswert, denn auch die jüngeren Generationen müssen bereits in der Schule, aber auch in der öffentlichen Diskussion mit diesem unrühmlichen Teil der deutschen Geschichte vertraut gemacht werden, damit sie die entsprechenden Lehren daraus ziehen können," so Paetzel. "Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen in Deutschland und insbesondere in Herten keine neuen Wurzeln finden!"