Diese Meldung ist vom 13.11.1998.
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Stadtspitze fährt zum Kohle-Vorstand

Presse 13.11.1998

Auf Druck des Hertener Bürgermeisters Karl-Ernst Scholz hat die DSK (Deutsche Steinkohle AG) das für Ende November geplante Gespräch zwischen DSK-Vorstand und Stadtspitze auf Montag, 16.11.1998 vorgezogen. Bürgermeister Scholz, Stadtdirektor ...

Klaus Bechtel, Bürgermeister
Klaus Bechtel ist seit Oktober 1999 Bürgermeister der Stadt Herten. Seit 1994 war er Stadtdirektor der Stadt Herten. Davor war er 1. Beigeordneter. Er ist Geschäftsführer des PROSOZ-Instituts, einer städtischen Tochtergesellschaft, die in der Entwicklung von Kommunalsoftware und der Organisation anderer Kommunen aktiv ist.

Auf Druck des Hertener Bürgermeisters Karl-Ernst Scholz hat die DSK (Deutsche Steinkohle AG) das für Ende November geplante Gespräch zwischen DSK-Vorstand und Stadtspitze auf Montag, 16.11.1998 vorgezogen. Bürgermeister Scholz, Stadtdirektor Bechtel, die stellvertretenden Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden aus dem Hertener Rat werden um 11.00 Uhr in Herne mit den Spitzen der Ruhrkohle zusammentreffen.

Die erste und wichtigste Frage für die Hertener Stadtspitze: Was passiert mit den Bergleuten? In welcher Form ist eine sozialverträgliche Abfederung der vorzeitigen Bergwerksschließung gesichert?

Der zweite Besprechungspunkt ist die Frage der Ausbildungsplätze. Der RAG-Vorstandhatte bei der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses vor einem Jahr zugesichert, daß auf Ewald eine überbetriebliche Ausbildungsstätte erhalten werde. Das ist bei der Jugendarbeitslosigkeit unbedingt nötig.

Bürgermeister und Stadtdirektor sehen die Deutsche Steinkohle AG in der Pflicht, in Herten nicht nur Arbeitsplätze abzubauen, sondern hier auch neue, zukunftsfähige Stellen zu schaffen. Bergbauferne Tochtergesellschaften der DSK sollten vorrangig in Herten und den vom Kohlerückzug betroffenen Nachbarstädten angesiedelt werden.

Deutlich wird Stadtdirektor Bechtel mit Blick auf das Zechengelände: "Weiteren Flächenverbrauch für Abraumhalden darf es nicht geben." Die Stadt muß jetzt den vor einem Jahr begonnen Planungsprozeß für Nachfolgenutzungen erheblich beschleunigen. Sie ist dabei auch auf die Mitarbeit der DSK angewiesen.

Die weiteren Aktivitäten der Stadt Herten sehen so aus: Nach dem Gespräch mit dem Vorstand wird am Mittwoch, 18.11.98 der Betriebsratsvorsitzende Klaus Herzmanatus im Hertener Rathaus erwartet. In Gesprächen mit Bürgermeister, Stadtdirektor und den Fraktionen wird er die Situation der Ewald/Hugo-Belegschaft schildern und die Forderungen der Bergleute erläutern.

Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses werden vom Bürgermeister zu einer Sondersitzung mit dem DSK-Vorstand eingeladen. Der Termin dieser Sondersitzung soll am Montag mit der DSK vereinbart werden.

Bürgermeister Scholz stellt klar, daß sich die Bergleute bei ihren Forderungen auf die Stadt verlassen können: "Wir stehen an ihrer Seite!"