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Die ersten Gruppen und vor allem die Kindergärten und Schulklassen haben schon im Lauf der Woche Teile des Stadtgebiets gesäubert. Doch auch am Samstag waren es noch 900 Hertener, die mit Handschuhen, Zangen, Müllsäcken und Eimern "bewaffnet" durchs Stadtgebiet zogen und den Dreckecken den Kampf ansagten.
Erfreulich auch: Die Zahl der "Einzelanmeldungen" ohne Gruppen- oder Vereinszugehörigkeit war wieder groß. 28 Personen meldeten sich in diesem Jahr, um gemeinsam mit anderen die Umwelt von Müll zu befreien. Diesen Trend können auch die fleißigen Helfer vom Verein "Wir in der Schürmannswiese" bestätigen: Während der Aktion gesellten sich auch viele Freiwillige dazu, die gar nicht angemeldet waren.
Insgesamt sammelten die engagierten Bürger ein Müllvolumen von 240 Kubikmetern. Das entspricht etwa der Menge aus dem Vorjahr. Doch auch hier gibt es eine gute Nachricht: Der Sondermüll ist weniger geworden. Ca. 30 Altreifen, davon mehrere LKW-Reifen, 12 Autobatterien, mehrere Eimer mit Altfarben und Lacken sowie fünf Kühlschränke und mehrere Ölkanister holten die Teilnehmer des Putztags vor allem aus Büschen und Wäldern hervor.
Bei der sechsten Auflage der Hertener Putzaktion kamen drei Müllwagen und sechs Pritschenfahrzeuge des Zentralen Betriebshofs zum Einsatz. Zusätzlich wurden Mülltransporte über die Containerdienste DAR und Somplatzki sowie über das Technische Hilfswerk (THW) und den Landwirt Heiner Schulte-Scherlebeck (sechs Müllcontainer, und ein Traktor mit Anhänger) abgewickelt.
Für die Organisation und den reibungslosen Ablauf, aber auch für den Abtransport der Müll-Mengen sorgten unter anderem 20 Mitarbeiter des Zentralen Betriebshofs (ZBH). Bei der anschließenden Besenparty für die Helfer auf dem ZBH-Gelände sorgten THW-Mitarbeiter für die Verteilung von mehr als 200 Litern Erbsensuppe mit Würstchen und Brötchen an rund 700 Teilnehmer des Putztags - Spenden von Hertener Unternehmen.
Und die Bilanz der fleißigen Helfer? "Im Katzenbusch ist es in diesem Jahr viel besser gewesen. Man konnte fast spazieren gehen und musste nur manchmal etwas aufheben. Das war im letzten Jahr noch anders", berichtet Werner Wisotzki von der DJK Spvgg Herten. Ähnliches kann Familie Kleinebudde vom Backumer Tal berichten. Sie war bei jedem Putztag dabei und hat festgestellt, dass die Müllmenge an "ihrer" Sammelstelle geringer geworden ist. Dennoch fanden die Kleinebuddes Kochtöpfe, einen Grill, Fahrradreifen und auch Ölkanister.
Anders sieht es am Paschenberg und in der Hertener Mark aus. Dort sind leider gegenläufige Entwicklungen festzustellen. Der Müll hat stark zugenommen. Ein Sofa, Autositze, eine komplette Leitplankge, vor allem aber Bierflaschen, Dosen und andere "Reste", die offensichtlich von LKW-Fahrern im Industriegebiet Herten-Süd hinterlassen werden, sammelten die Mitarbeiter des THW. "Wir haben eine ganze Menge Bierflaschen und -dosen gefunden, die aus Polen, Russland und Tschechien kommen - und eine ganze Reihe unappetitlicher Dinge, die ich lieber nicht aufzählen möchte", berichtete Frank Peter, der THW-Jugendbetreuer. Er ergänzte: "Und zwei zerrissene Versicherungs-Policen von Lebensversicherungen aus den Jahren 1963 und 1968 haben die Jungs auch gefunden."
Zum ersten mal als Gruppe dabei war "Robin Wood". Ein paar Frauen, vor allem Mitarbeiterinnen des ZBH, gehen regelmäßig mit ihren Hunden im Katzenbusch spazieren. Dort haben sie heute gemeinsam als "Robin Wood" aufgeräumt - und dabei eine Menge Spaß gehabt.
Harte Arbeit absolvierte an einigen Stellen das Atelier Regenbogen. Im "Großraum Schlägelstraße" brachten die Helfer Fernseher, Radiogeräte, Matratzen und Betten, Mikrowelle und manch anderes zum Vorschein, das direkt in den eigens aufgestellten Container verfrachtet wurde.
"Ich freue mich, dass sich so viele Bürger an der Aktion beteiligt haben. Und ganz besonders froh stimmt mich die Tatsache, dass es inzwischen einige Stellen gibt, an denen es auch nachhaltig sauberer geworden ist. Es wäre schön, wenn wir das in absehbarer Zeit auch für die restlichen Bereiche sagen könnten", sagte Bürgermeister Klaus Bechtel.
Einen Teil der fleißigen Helfer haben wir bei der Arbeit mit der Kamera aufgespürt. Die dabei entstandenen Fotos sind in unserer Bildergalerie auf der Homepage der Stadt Herten unter www.herten.de zu finden.