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Die Pflegeelternfortbildung als Kooperationsveranstaltung mit dem Recklinghäuser Sozialdienst katholischer Frauen e.V. haben für den Pflegekinderdienst der Stadt Herten inzwischen eine fast fünfjährige Tradition. So folgten der Einladung in die Freizeit- und Begegnungsstätte Westerholt (FBW) am 11.02.1999 wieder 30 Adoptiv- und Pflegeeltern. Hauptthema des Abends war ein Vortrag des Diplom-Psychologen Martin Janning aus Rheine.
Das Thema "Ein Kind wird am Du zum Ich - zur Identitätsentwicklung des Pflegekindes" beschäftigt viele Familien, in denen ein Adoptiv- oder Pflegekind Aufnahme gefunden hat. Der Referent Martin Janning kam in seinen Ausführungen zu der Feststellung: "Die Bindung des Kindes an die Pflegeeltern schafft Identität und kann zur stabilen Basis auch für die Bearbeitung der Fragen nach der biologischen Herkunft ausgebaut werden." Martin Janning machte deutlich, daß das Interesse des Kindes an unserer biologischen Herkunft weit über das Erfragen der reinen Lebensdaten hinausgeht. Die gefühlsmäßig oft schwierige Auseinandersetzung mit den wirklichen Gründen seiner Fremdunterbringung fällt dem jungen Menschen und seinen Eltern nicht immer leicht. Dies gilt insbesondere dann, wenn dem Kind zum Beispiel durch die Herkunftsfamilie großes Leid zugefügt wurde. Die Versuche des heranwachsenden Menschen, einen Bezug zu seiner besonderen Lebensgeschichte herzustellen, bedürfen unbedingt der verständnisvollen Unterstützung. Seinen existenziellen Fragen "Wer bin ich? Woher komme ich? Wie möchte ich sein?" darf nicht ausgewichen werden, sie dürfen nicht zum Tabuthema gemacht werden.
In der anschließenden Diskussion wurden die Ersatz-Eltern ermutigt, Kontakt mit den Fachkräften der Adoptions- und Pflegekinderdienste aufzunehmen. Die Organisatoren des Vortragsabends, die Recklinghäuser Sozialarbeiterin Michaela Skibbe vom Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (Telefon 0 23 61 / 2 35 66) und der Hertener Sozialpädagoge Wolfgang Behr (Stadt Herten) stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.
