Diese Meldung ist vom 17.09.2004.
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Oh Jonny, oh - Jazz und Swing im Nationalsozialismus

Presse 17.09.2004

Unter dem Titel "Oh Jonny, oh" gastiert die GezzUP Bigband mit ihrem Programm "Jazz und Swing im Nationalsozialismus" am Samstag, 2. Oktober im Glashaus.

Die Gelsenkirchener Bigband unter der Leitung von Dietmar Schmahl, besteht seit 1998 und setzt sich aus sehr ambitionierten Amateurmusikerinnen und -musikern zusammen.

Die Idee, sich mit dem Thema zu beschäftigen entstand bei den Proben zu dem Stück ‚Caravan’ und ‚It don’t mean a Thing’ von Duke Ellington. Diesem herausragendem Musiker war 1939 die Einreise nach Deutschland während seine Europatournee verweigert worden, da seine Musik als entartet und als Bedrohung für die deutsche Kultur angesehen wurde.

Die Jazzmusik, deren Einfluss auf moderne Musikrichtungen nicht zu leugnen ist, wurde im 3. Reich als "Niggermusik" und "Judengeheule" bezeichnet und zum Gegenstand von Hetzparolen der Nationalsozialisten gemacht.

Die Mitglieder der Bigband untersuchten weitere Fälle dieser Art, wobei das Interesse darin bestand herauszufinden, wie sich die Situation für deutsche Jazz-Musiker darstellte. Entsprechend ihrer Informationen und Recherchen haben die Musikerinnen und Musiker gemeinsam mit einer Sängerin und einem Schauspieler Noten u.a. von alten Aufnahmen herausgehört, transkribiert und arrangiert, wie z.B. "Oh Jonny, oh" von Teddy Stauffer.

Die Veranstaltung im Glashaus in der Hertener Innenstadt beginnt um 20 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf im Glashaus für 11 Euro sowie an der Abendkasse für 13 Euro. Eine telfonische Kartenreservierung ist unter der Nummer 02366/ 303651 möglich.