Diese Meldung ist vom 30.09.2003.
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Hertener Vitaltipp: Hautkrebs lässt sich früh erkennen- Vorsorge ist deshalb wichtig

Presse 30.09.2003

Hautkrebs steht heute an erster Stelle aller bösartigen Geschwülste bei beiden Geschlechtern. Vor allem der Zuwachs der gefährlichsten Form, das malignen Melanom, ist drastisch.

Die Neuerkrankungsrate verdoppelte sich seit 1980 pro Jahr von 6 auf 12 Betroffene pro 100.000 Einwohner. Frauen erkranken etwa 2 mal so häufig. Hauptursache ist die Zunahme des Sonnenbadens bzw. der oft nicht ausreichende Schutz vor ultravioletter Strahlung. Das maligne Melanom neigt zur raschen Metastasenbildung, ist aber andererseits sehr früh erkennbar und durch einfache Entfernung in den meisten Fällen dauerhaft heilbar.

Wann liegt ein verändertes Muttermal vor ?

Das maligne Melanom wird oft auch schwarzer Krebs genannt, weil es häufig wie ein schwarzer Leberfleck aussieht. Die Farbschattierungen reichen jedoch von schwärzlich über bräunlich bis rötlich. Ein Melanom kann auf vorher unauffälliger Haut neu auftreten oder es entwickelt sich aus einem vorhandenen Leberfleck (Muttermal). Zur Risikoabschätzung hat sich die ABCD-Regel bewährt:

A = Asymmetrie
Ein neuer dunkler Hautfleck ist unförmig, d. h. nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich, oder ein schon lange vorhandener Fleck verändert seine Form.

B= Begrenzung
Ein dunkler Hautfleck hat verwischte Konturen bzw. wächst ausgefranst in den gesunden Hautbereich.

C = Coloration
Ein Fleck ist nicht gleichmäßig in der Farbe, sondern vermischt mit Rosa, Rot, Grau oder schwarzen Punkten. Auch krustige Auflagen können Melanom-Hinweise sein.

D = Durchmesser
Pigmentmale, die größer als 5 mm sind oder eine Halbkugelform sollten kontrolliert werden.

Jede Größenzunahme, Veränderung der Pigmentierung, Hofbildung um ein Muttermal, entzündliche Reaktionen, Juckreiz, Nässen oder Bluten stellen ein ernst zu nehmendes Warnzeichen dar!

Risikofaktoren

1. Häufige und starke Sonnenbrände im Kleinkind- und Jugendalter.
2. Mehr als 20 vorhandene Muttermale auf dem Körper.
3. Mehr als 5 atypische Pigmentmale. d. h. unregelmäßig in der Form, und/oder Farbe und/oder mehr als 5 mm Größe.
4. Sehr große, angeborene Pigmentmale, d. h. größer als 5 cm Durchmesser.
5. Erbliche Vorbelastung durch bereits vorgekommene Melanome.
6. Helle, sehr sonnenempfindliche Haut, oft bei rotblonder Haarfarbe und Sommersprossen.

Behandlung bei Verdacht auf ein Melanom

Jedes verdächtige Pigmentmal wird in örtlicher Betäubung mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand entfernt. Bei früher Erkennung und entsprechend rascher Operation ist die vollständige Heilungschance sehr hoch. Bei bedenklichem Tiefenwachstum des Tumors können sich rasch Metastasen bilden, die eine umfangreiche Behandlung notwendig machen.

Welche Vorbeugenden Maßnahmen sind sinnvoll ?

1. Ganz wichtig ist, die Sonne in Maßen zu genießen und einem Sonnenbrand mit allen Mitteln vorzubeugen.
2. Beobachten Sie Hautveränderungen sorgfältig, sogar bis unter die Fußsohlen. Im Rückenbereich sollten sich Familienmitglieder und Partner gegenseitig helfen. Lassen Sie verdächtige Stellen immer vom Hautarzt abklären. Bei vielen und atypischen Muttermalen ist ein ärztlicher Check jedes Jahr empfehlenswert. Das gilt auch bei einem erblichen Risiko.

Die Vorsorgeuntersuchung gehört leider nicht zum Leistungsumfang der Krankenkassen und muss vom Patienten selbst bezahlt werden. Sie kostet 21 €. Geld, das für Ihre Gesundheit sicherlich gut angelegt ist.

Der Hertener Vitaltipp wurde verfasst vom Hertener Dermatologen Frank Moschner-Kunert, Ewaldstraße 36, 45699 Herten.