Diese Meldung ist vom 16.11.1998.
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Hertener Stadtspitzen beim DSK-Vorstand

Presse 16.11.1998

Am 16.11.98 haben sich die Spitzen der Stadt Herten mit dem Vorstand der Deutschen Steinkohle (DSK) am Sitz der DSK-Hauptverwaltung in Herne getroffen.

 

Die Hertener Delegation unter Führung des Bürgermeisters ...

Klaus Bechtel, Bürgermeister
Klaus Bechtel ist seit Oktober 1999 Bürgermeister der Stadt Herten. Seit 1994 war er Stadtdirektor der Stadt Herten. Davor war er 1. Beigeordneter. Er ist Geschäftsführer des PROSOZ-Instituts, einer städtischen Tochtergesellschaft, die in der Entwicklung von Kommunalsoftware und der Organisation anderer Kommunen aktiv ist.

Am 16.11.98 haben sich die Spitzen der Stadt Herten mit dem Vorstand der Deutschen Steinkohle (DSK) am Sitz der DSK-Hauptverwaltung in Herne getroffen.

Die Hertener Delegation unter Führung des Bürgermeisters Karl-Ernst Scholz bestand aus den stellvertretenden Bürgermeistern Herbert Werner und Gerti Annuß, dem Stadtdirektor Klaus Bechtel und den Fraktionsvorsitzenden Dirk Vogt (SPD), Reinhard Hahn (CDU), Hans-Heinrich Holland (B´90/Die Grünen) und Harald Rohmann (UWG).

Die DSK wurde durch ihren Vorstandsvorsitzenden Wilhelm Beermann und die Vorstandsmitglieder Dr. Karl Friedrich Jakob, Karl-Ernst Brosch und Dr. Joachim Geisler vertreten.

 

Für die Stadt Herten ging es bei dem Gespräch in erster Linie um die Zukunft der Bergleute. Die Stadt will sichergestellt wissen, daß der bevorstehende Arbeitsplatzabbau sozialverträglich geschieht. Für DSK-Vorstand Beermann ist es erklärtes Ziel, daß kein Bergmann ins "Bergfreie fällt" und, so Beermann wörtlich: "Ich bin sicher, daß wir dieses Ziel auch erreichen." Der DSK-Vorstand konnte noch keine konkreten Konzepte für einen sozialverträglichen Abbau der 5.400 Arbeitsplätze vorlegen, machte aber deutlich, daß dies nur aus Zeitgründen noch nicht geschehen konnte. Der Beschluß, das Bergwerk Ewald/Hugo zu schließen, sei erst vor sehr kurzer Zeit gefällt worden. Man brauche die nächsten Monate, um entsprechende Programme auszuarbeiten, die auch Umschulungsangebote für die Bergleute enthalten würden.

Die DSK zeigte sich bereit, ihre Ausbildungskapazitäten für den "Drittmarkt" zur Verfügung zu stellen, da sie für den eigenen Bedarf am Standort Herten nicht mehr ausbilden werde.

 

Bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze durch DSK-Tochterunternehmen soll der Emscher-Lippe-Raum zukünftig besonders berücksichtigt werden. Konkrete Zusagen konnten aber noch nicht gegeben werden.

Die Räumung des Bergwerksgeländes nach Beendigung der Förderung und die Entlassung aus der Bergaufsicht dürfen nach Ansicht der Stadt Herten nicht jahrelang dauern. Bürgermeister Scholz forderte erneut, daß eine Nachfolgenutzung möglichst unmittelbar folgen sollte. Der bisher aufgestellte Zeitplan für die Nachfolgenutzung muß überarbeitet werden. Es soll geprüft werden, ob die Einrichtung eines gemeinsamen Büros Sinn macht, das die operativen Schritte zur Räumung des Geländes und zur Nachfolgeplanung zwischen den beteiligten Stellen abstimmt.

Ein weiterer für die Stadt wichtiger Gesprächspunkt wurde nicht zu Ende besprochen: die Frage der Haldenerweiterung. Bekanntlich lehnt die Stadt Herten sowohl die Haldenerweiterung ab, die nach dem gegenwärtigen Rahmenbetriebsplan im Bereich der "Flotationsbecken" möglich wäre, als auch die darüber hinausgehenden Schüttpläne, die das sogenannte Kohlenmischlager betreffen. Stadtdirektor Bechtel machte deutlich: "Wir brauchen jeden Quadratmeter für Gewerbeansiedlungen. Wie sollen wir sonst die Unter-Tage-Arbeitsplätze hier oben ersetzen?" Nach DSK-Angaben soll die Ewald-Halde zukünftig besonders dem Bergwerk Blumenthal dienen. Sie könne - wegen der kurzen Wege - dort für eine Kostenentlastung sorgen.

Letztlich wurde vereinbart, dieses komplexe Thema in einem erneuten Spitzengespräch zwischen Stadt und DSK-Vorstand zu klären.

Die Mitglieder des DSK-Vorstandes haben den Vertretern der Stadt Herten ihre weitere Gesprächsbereitschaft zugesagt. Der DSK-Vorstand hat sich bereit erklärt, an einer Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses teilzunehmen. Ein Termin für diese Sitzung ist noch nicht festgelegt.