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Am Freitag, den 15. Oktober 1999 ist der bekannte Fado-Interpret Telmo Pires zu Gast im Hertener Glashaus. Die Sehnsucht des Fado ist nur eine Station auf der Achterbahn. Pires kann viel Mehr. Er nimmt sein Publikum mit nach Paris und auf den Broadway. Bitterkeit, Ironie aber auch Witz und Amusement lebt er in seinen Stücken genauso überzeugend, wie den Pathos seiner iberischen Vorväter.
Makellos läßt er seine Stimme knistern, erzeugt Töne, die mitunter abbrechen und einen neuen Ansatz suchen. Genauso perfekt sind seine furiosen Ausbrüche und seine Koketterie. Gerade die unauflösliche Verquickung von stolzer Distanz und Melancholie macht seinen Reiz aus.
Telmo Pires gilt als der deutsche Fado-Interpret. Auch in seinem neuen Programm präsentiert er den Fado fesselnd und faszinierend. Der wesentliche Unterschied zwischen Pires und traditionellen / klassischen Fado-Interpreten ist, daß sein Fado nicht, wie ursprünglich mit Gitarren sondern mit dem Klavier begleitet wird. Die Tupfer, die die Arrangements vollenden, sind Pires Kunstpausen.
Bei alledem bleibt Pianist Michael Ickler stets ruhender Pol auf der Bühne und sorgt mit seiner Gelassenheit für den notwendigen Ausgleich. Telmo Pires wird als "europäisches Naturereignis" bezeichnet. Mit seinem Temperament und seiner emotionalen Kraft erobert er sein Publikum und verzaubert es.
