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Auf einem Kongress zum Thema Gesundheitswirtschaft im letzten Jahr sind die engagierten Damen von Baldis auf das Hertener Projekt aufmerksam geworden. "Schon während des Vortrags waren wir platt. Der Vortrag war so fabelhaft, dass wir unseren Ohren nicht trauten", sagte Hanne Schweitzer von Baldis in ihrer Laudatio. Sie habe bei dem Kongress einen Mann mit Ideen erlebt, dem Handeln ein Bedürfnis ist.
Dass diese Einschätzung zutrifft, durften die Anwesenden bei der Preisverleihung erneut erleben. "Es ist schön, wenn man einen Preis bekommt", sagte Bechtel in seiner Rede, und ergänzte: "Ich sehe das aber auch als Signal, dass wir das noch intensiver betreiben müssen." In den Bereichen Ernährung, Bewegung und Kommunikation sind die Bemühungen in Herten schon weit fortgeschritten, doch "es fehlt noch einiges zum Anfassen", so der Bürgermeister.
"Es ist wichtig, dass man etwas tut, was einem Freude bereitet. Wir können uns nicht einfach nur zurücklehnen. Ich finde die Vorstellung grausam, irgendwann bespaßt zu werden", sagte Bechtel. Für die verbleibende Zeit als Bürgermeister - Klaus Bechtel tritt Ende September nicht mehr zur Wiederwahl an - gab er zwei Versprechen ab: "Noch in meiner Amtszeit sollen zwei Projekte auf den Weg gebracht werden. Eine Job-Börse 50plus und einen Wettbewerb "Alter forscht" oder ähnlich, der angelehnt ist an "Jugend forscht". Und auch das kann ich versprechen: Als Bürgermeister werden Sie mich zwar bald los, aber nicht bei diesem Thema."
Dass Älterwerden nicht nur von Krankheiten und Gebrechen geprägt ist, wurde auch beim Rahmenprogramm sichtbar. Die Fotosausstellung "sechzig plus", die noch in den nächsten zwei Wochen im Foyer des Glashauses zu sehen sein wird, zeigt erotische Fotografien von Menschen "60plus." Und auch das "Motivationstraining" mit der Hertener Lehrerin, Kommunalpolitikerin und Kabarettistin Ruth Heine sorgte für heftige Inanspruchnahme der Lachmuskeln und vor allem der Lachfalten.
Bei der musikalischen Gestaltung des Abends sorgten die Chansons von Helga Wolf, begleitet von Michael Mikolaschek, ebenso für Begeisterung wie die Einlagen am Klavier von Karl Czubayko, der sich mit seinen 88 1/2 Jahren in die Kategorie "junger Alter" einordnen würde.
Die Goldene Falte wird alle zwei Jahre vom Büro gegen Altersdiskriminierung mit Sitz in Köln verliehen. Sie ist mit einem Augenzwinkern zu sehen, hat aber durchaus auch einen ernsten Hintergrund. Die "Goldene Falte" wird verliehen für Projekte, Medienberichterstattungen oder Aktivitäten, die ein differenziertes und positives Altersbild vermitteln.
