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„Guter Rat ist teuer“ – dass dieses Sprichwort auch im wirklichen Leben gilt, wissen viele Unternehmer. Denn in der Wirtschaft ist eine gute Unternehmensberatung in der Regel nicht billig. Dass sich eine solche Beratung aber dennoch lohnt und dass es dafür staatliche Zuschüsse für Unternehmer gibt, erfuhren die Teilnehmer des Gewerbegebietstreffens Herten-Nord im Autohaus Blendorf.
Zur Veranstaltung eingeladen hatte die Wirtschaftsförderung der Stadt Herten. Das Thema des Abends lautete „Potenzialberatung“. Konkret ging es hier um ein Förderprogramm für Betriebe, das derzeit in der Emscher-Lippe-Region wenig genutzt wird – zu Unrecht, so zumindest die Meinung der beiden Referenten. Thomas Paschek von der Regionalagentur Emscher-Lippe stellte das Programm „Potenzialberatung NRW“ vor. Michael Gockeln aus Herten berichtete im Anschluss über seine Erfahrungen mit diesem Projekt.
„Die Potenzialberatung gibt es seit 2013“, erläutert Thomas Paschek. Das Programm soll mittelständische Unternehmen stärken – also eben diejenigen, die es sich oft nicht leisten können, die Dienste einer teuren Unternehmensberatung in Anspruch zu nehmen. Hier hilft das Land mit einem Zuschuss: 50 Prozent der Beratungsleistungen steuert der Staat bei, maximal 500 Euro pro Tag bei höchstens 15 Beratungstagen. Das ergibt eine Gesamtsumme von 7500 Euro. Den Berater können sich die Unternehmen selbst aussuchen. Paschek nannte außerdem die organisatorischen Vorteile des Programms: Zahlreiche Ansprechpartner sowie kurze Wege, da die Regionalagentur direkt vor Ort in Herten sitze.
Michael Gockeln ist überzeugt von der „Potenzialberatung NRW“. Als Inhaber der Firma Gockeln GmbH, einem Unternehmen aus der Klima- und Kältetechnik, hat er im vergangenen Jahr an dem Programm teilgenommen. Dabei habe er durchweg positive Erfahrungen gemacht, berichtete er den Zuhörern im Autohaus. Ziel der Beratung war, für sein Unternehmen die Zertifizierungen im Bereich Arbeitsschutz- und Qualitätsmanagement zu erhalten – das sei ihm auch gelungen. „Ich war überrascht wie unproblematisch es war, die Fördermittel für die Beratung zu bekommen“, berichtete Gockeln. Gemeinsam mit seinem Unternehmensberater und den Mitarbeitern der Regionalagentur habe er den Antrag ausgefüllt und schon kurze Zeit später das Geld vom Land erhalten. Gockeln betonte außerdem die Wichtigkeit einer solchen Beratung: „Es geht nicht darum, dass ein Berater in meine Firma kommt und mir sagt, wie ich mein Handwerk ausführen muss“, so der Unternehmer. Vielmehr gehe es um die Dokumentierung und Optimierung von Arbeitsprozessen. „Es kann einfach nicht schaden, wenn gewisse Abläufe, die man immer schon so gemacht hat, von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand kommen“, sagte Gockeln und resümiert: „Ich würde immer wieder an dem Programm teilnehmen.“
Zum Abschluss des Abends gab es für die Teilnehmenden noch zwei kurze Referate. Sylvia Bahrke, Demografie-Beraterin bei der Handwerkskammer Münster, informierte zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Anschließend schilderte Stadtbaurat Volker Lindner die neuesten Entwicklungen und Planungen bei dem Großprojekt Schlägel & Eisen. Auf dem ehemaligen Zechengelände entsteht ein neues Gewerbegebiet mit Stadtteilpark. Am Ende hatten die Teilnehmer noch die Gelegenheit zum Meinungsaustausch.
Weitere Informationen zur „Potenzialberatung NRW“ gibt es bei der Regionalagentur Emscher-Lippe.
Thomas Paschek
Regionalagentur Emscher Lippe
Herner Str. 10
45699 Herten
Telefon: (0 23 66) 109 821
