Diese Meldung ist vom 23.07.2002.
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Schweine-Deo kann Bauern die Existenz sichern

Presse 23.07.2002

Ein Deo für Schweine - wer diese Idee für Wahnsinn hält, täuscht sich gewaltig. Dr. Christian Bickeböller von "CFB Umweltservice und Biotechnologie" hat die Gunst der Stunde erkannt. In seinem ...

Dr. Bickeböller (07/02)
Nebel erzeugen gehört zu den Grundlagen der Arbeit von Dr. Christian Bickeböller.

Ein Deo für Schweine - wer diese Idee für Wahnsinn hält, täuscht sich gewaltig. Dr. Christian Bickeböller von "CFB Umweltservice und Biotechnologie" hat die Gunst der Stunde erkannt. In seinem Labor im dritten Bauabschnitt des Zukunftszentrums Herten (ZZH), vor allem aber vor Ort entwickelt er ein Mittel, damit Schweineställe künftig nicht mehr so intensiv duften. Weil großer Bedarf an einem solchen Produkt besteht.

"Das ist nötig geworden, weil bei manchen Bauern inzwischen die Existenz gefährdet ist. Die Wohnbebauung kommt immer näher an die Höfe heran, und dann gibt es Klagen der Anwohner über Geruchsbelästigung", weiß der Diplom-Chemiker. Da die Bürger mit ihren Klagen oft sehr weit kommen, muss Abhilfe geschaffen werden. Zum Beispiel mittels "Schweine-Deo". Christian Bickeböller erzeugt Nebel - "natürliche Atmosphärenwäsche", wie er erklärt - und fügt ihm Enzyme hinzu. Dadurch reagiert der unangenehme Duft mit dem Sauerstoff in der Luft eine Million mal schneller als er es von alleine tun würde. Als Folge aus diesem Prozess verschwindet der Geruch binnen kürzester Zeit - und auf natürlichem Wege.

"Der Begriff Chemie ist immer so negativ angehaucht", sagt Dr. Bickeböller, und ergänzt: "Dabei ist Chemie nichts anderes als die Lehre von den Stoffen." Und die hat es ihm angetan. Seine Entwicklungen zur Geruchs-Entsorgung haben sich nach und nach herumgesprochen. Gießereien beispielsweise haben durch die Verbrennung von Harz große Probleme mit unangenehmen Düften - aber nur, bis der Chemiker ein geeignetes Mittel entwickelt hat. Auch für den Hausgebrauch hat er wirksame Ent-Stinker zusammengestellt. Bei alledem gibt es nur ein Problem: "Die Markteinführung ist schwer. Da braucht man schon einen guten Partner, um das auf die Beine zu stellen. Alleine ist das nahezu unmöglich", sagt Christian Bickeböller. Deshalb wissen die meisten auch nicht, dass es in Herten so praktische Produkte gibt.

Doch der Chemiker beschränkt sich nicht nur auf die Bekämpfung von unerwünschten Gerüchen. Auch biologische Desinsektion - Bekämpfung von Insekten auf biologische Art - gehört zu seinen Angeboten. "In Sprockhövel haben wir mal Asylantenunterkünfte von Kakerlaken befreit. Dort gibt es jetzt gar keine Probleme mehr, wo sonst alle drei Monate der Kammerjäger anreisen musste", erzählt er aus der Praxis. Aber auch im alltäglichen Hausgebraucht erzielt das Mittel auf Kokosnussöl-Basis seine Wirkung, ohne für Kleinkinder zur Gefahr zu werden.

Eine Entdeckung, mit der Christian Bickeböller ebenfalls schon für Aufsehen gesorgt hat, sind Mikro-Organismen zur Öl-Entfernung. Wenn beispielsweise ein Auto einen tiefschwarzen Fleck auf dem Boden hinterlässt, hilft eine Paste aus dem Hause CFB. Sie wird großzügig auf das Öl geschmiert und muss zwei bis drei Tage feucht gehalten werden. "Dann haben die Mikro-Organismen das Öl beseitigt. Was bleibt, ist die schwarze Farbe, aber die kann man dann problemlos wegsaugen, weil sie kein Öl mehr enthält", so Dr. Bickeböller.

1995 begann seine Karriere als Unternehmer. "Ich habe in meiner Wohnung angefangen", berichtet er. Doch irgendwann mussten andere Räume her. So folgte 1999 der Umzug ins ZZH. "Geschäftspartner haben mich darauf aufmerksam gemacht. Das ist ein wunderbarer Standort", lobt er. "Die Umgebung, die die Stadt für innovative Unternehmen schafft, ist einfach unschlagbar", freut sich der Diplom-Chemiker über die guten Bedingungen vor Ort. Das Zusammenleben mit den anderen Firmen im ZZH werde gut gefördert, und "die Synergie-Effekte, die gibt es hier wirklich", sagt Christian Bickeböller.

Und daraus resultieren immer wieder neue Ideen. Zum Beispiel das Produkt "Vogelfrei", das die Tiere von den Orten vertreibt, an denen sie mitunter Schaden anrichten können. "Das Mittel schadet dem Tier nicht, die Umgebung wird einfach nicht mehr lebenswert", erklärt der Diplom-Chemiker. Beim Putzen bekommen die Vögel einen bitteren Geschmack, das ist alles. Der ist jedoch so unangenehm, dass sie sich nicht länger an dem Ort aufhalten wollen. Dieses Mittel sollte man allerdings nur sehr wohl überlegt einsetzen, beispielsweise bei Sandsteinbauten, denn der bittere Geschmack ereilt alle, die "bitter" schmecken können. Wer mehr über die Angebote von CFB wissen möchte, findet auf der Homepage www.bickeboeller.de die gesuchten Informationen.