Diese Meldung ist vom 03.09.2003.
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Sanierungsarbeiten auf dem Ewaldgelände haben begonnen

Presse 03.09.2003

Mit dem ersten Spatenstich am 02. September nimmt die Betriebsdirektion Sanierung von Bergbaustandorten (BD SB) der Deutschen Steinkohle AG (DSK) ihre Arbeit zur Sanierung des Geländes der ehemaligen Schachtanlage Ewald 1/2/7 in Herten auf.

Die Sanierungstätigkeit der BD SB bildet die Voraussetzung für die weitergehenden Entwicklungsmaßnahmen auf Ewald, die von der Projektgemeinschaft Ewald - einem Zusammenschluss der Stadt Herten und der RAG Immobilien-Tochter Montan-Grundstücksgesellschaft mbH (MGG) - gesteuert werden. Die Projektgemeinschaft plant auf dem rund 50 Hektar großen Gelände ein neues Stadtquartier, genutzt für Dienstleistungen, Gewerbe, Technologieentwicklung und Bildung sowie Sport und Kultur.

Die Sanierung des Geländes ist eng auf die Planungen abgestimmt und erfolgt daher stufenweise. So können bereits konzipierte Vorhaben wie der Bau des Wasserstoff-Kompetenzzentrums mit dem "Blauen Turm" im Norden der Fläche oder die zukünftige verkehrliche Erschließung besonders zeitnah umgesetzt werden. "Damit haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass schon in absehbarer Zeit mehrere hundert neue Arbeitsplätze in Herten entstehen können. Auf diese Weise leistet die Betriebsdirektion Sanierung von Bergbaustandorten der DSK ihren Beitrag zum Strukturwandel in der Region", erläutert Wolfgang Quecke, Leiter der BD SB.

"Die enge Verzahnung von Sanierung und Entwicklung hier auf Ewald ist ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, BD SB und der MGG." ergänzt Jürgen Brüggemann, Geschäftsführer der Montan-Grundstücksgesellschaft mbH (MGG).

Bürgermeister Klaus Bechtel beurteilt den Sanierungsbeginn ebenfalls als wichtigen Schritt in der Entwicklung des Ewald-Geländes und fügt hinzu: "Ich freue mich sehr, dass nach der intensiven Planungsphase das ‚Projekt-Ewald’ mit Beginn der Sanierung nun in die Realisierung übergeht. Auf dem ehemaligen Zechengelände entsteht nunmehr ein sehr hochwertiger Dienstleistungs- und Gewerbestandort, der in der Region seines gleichen sucht."

Im Zuge der Sanierung werden von der beauftragten Arbeitsgemeinschaft Heitkamp/Stricker im wesentlichen folgende Bauleistungen erbracht. Zunächst erfolgt ein Abtrag des ca. 40 ha großen Baugeländes bei gleichzeitiger Entfundamentierung. Nach dem jetzigen Planungsstand müssen dafür, einschließlich der befestigten Verkehrsflächen, die noch auf ca. 30.000 m² vorhanden sind, rund 400.000 m³ Erdreich bewegt werden.

Im Zuge des Aushubes werden unter gutachterlicher Aufsicht des Erdbaulaboratoriums Ahlenberg, Herdecke, belastete Bodenpartien auf der Baustelle umgelagert. Dazu wird im Südteil der Fläche ein Sicherungsbauwerk mit einer entsprechenden Abdichtung errichtet. Darin kann je nach Ausdehnung der Fläche nach Norden eine Menge zwischen ca. 20.000 m³ und 40.000 m³ Böden eingelagert werden.

Als Abdeckung des abgedichteten Umlagerungsbauwerkes wird unter anderem ein Vegetationsboden mit einer Gesamtdicke von mindestens 1,0 m eingebaut, der die geplante Rekultivierung ermöglicht.

Auf einer Fläche von ca. 280.000 m² verbleiben unterhalb der Aushubsohle noch Auffüllungen, die Mächtigkeiten zwischen ca. 2,0 und 8,0 m haben. Diese Böden werden durch Fallplatten verdichtet.

"Zur Erzielung einer Tiefenverdichtung wird eine Fallplatte eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird in einem bestimmten Raster eine Stahlplatte mittels Seilbagger angehoben und anschließend fallen gelassen" erläutert Gerald Mansel-Rudolph, der von der DSK beauftragte Gutachter vom Ingenieurbüro EA Herdecke.

Zur Auffüllung des Geländes werden die beim Abtrag gewonnenen Auffüllungen sowie der aufbereitete Bauschutt aus dem Abbruch der unterirdischen Bauwerksreste eingebaut. Der Einbau erfolgt lagenweise mit entsprechender Verdichtung. Da zur Herstellung des geplanten Niveaus noch zusätzliche Massen erforderlich sind, werden im Rahmen eines Bodenmanagements ca. 300.000 m³ Auffüllböden von außen - über die eigens errichtete Baustraße - angefahren.