Diese Meldung ist vom 10.01.2002.
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"Sagt nein" - Zu Krieg, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen!

Presse 10.01.2002

Auf Antrag der Hertener SPD-Fraktion, die das Thema Zwangsarbeit im 2. Weltkrieg auch lokal für Herten aufgearbeitet und transparent gemacht haben will, entstand in Zusammenarbeit mit dem Gelsenkirchener Künstler Achim ...

Auf Antrag der Hertener SPD-Fraktion, die das Thema Zwangsarbeit im 2. Weltkrieg auch lokal für Herten aufgearbeitet und transparent gemacht haben will, entstand in Zusammenarbeit mit dem Gelsenkirchener Künstler Achim Wagner, einigen Schülern der Martin-Luther-Schule und der Freizeit- und Begegnungsstätte Westerholt (Fachbereich Kultur) ein Mahnmal, das an die nach Herten verschleppten Zwangsarbeiter erinnern soll.

Die Skulptur trägt die Aufschrift "Sagt nein". Diese Aufforderung zitiert eine Gedichtzeile von Wolfgang Borchert. Gemahnt werden soll daran, damals wie heute, nein zu sagen zu Krieg, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen.

Am Freitag, 11. Januar, 15 Uhr erfolgt in einem Festakt, durch den stellvertetenden Bürgermeister Herbert Werner, die Einweihung des Mahnmals an seinem Standort "Zeche Scherlebeck", Scherlebecker Straße 260. Zu dem Termin sind alle interessierten Bürger herzlich eingeladen.

Durch Augenzeugenberichte und Archivsuche kommen immer mehr Fakten über die Zwangsarbeiter im Bergbau - aber auch über den Widerstand während der Nazizeit - ans Tageslicht. Im Dezember 1943 arbeiteten in den 50 Gesellschaften des Ruhrbergbaus 399.000 Menschen, rund 150.000 davon waren Zwangsarbeiter aus dem Osten.

Neben dem Zwangsarbeiterlager in der Hertener Hohewardstraße waren auf dem Gelände der 1929 stillgelegten Schachtanlage Schlägel & Eisen in Scherlebeck ebenfalls Zwangsarbeiter untergebracht. Dabei handelte es sich um eine bisher unbekannte Zahl von französischen Kriegsgefangenen.

Die Erstellung des Denkmals wurde mit Mitteln des Landes zur Förderung von Projekten und Maßnahmen der Kommunen gegen Rechtsextremismus gefördert.