Diese Meldung ist vom 08.03.2002.
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Nördliches Ruhrgebiet startet Logistik-Initiative

Presse 08.03.2002

In Anwesenheit von Wirtschaftsminister Ernst Schwanhold haben Bürgermeister Klaus Bechtel (Herten) und die Oberbürgermeister Wolfgang Becker (Herne) und Oliver Wittke (Gelsenkirchen) am 8. März 2002 im Schloss Herten den Gründungsvertrag ...

In Anwesenheit von Wirtschaftsminister Ernst Schwanhold haben Bürgermeister Klaus Bechtel (Herten) und die Oberbürgermeister Wolfgang Becker (Herne) und Oliver Wittke (Gelsenkirchen) am 8. März 2002 im Schloss Herten den Gründungsvertrag für eine neue Gesellschaft unterzeichnet. Mit der "last mile logistik netzwerk GmbH" wollen die drei Städte einen in der Vergangenheit oft ungeliebten Wirtschaftszweig besonders fördern- die Logistikbranche.

Die neu gegründete Gesellschaft mit Sitz in Herne wird die Flächenentwicklung zur Ansiedlung neuer Betriebe vorantreiben, die Stärken der Region für die Logistikwirtschaft europaweit bekannt machen und konkrete Qualifizierungs- und Technologieprojekte für die sogenannte "Logistik der letzten Meile" entwickeln. Gerade hierfür ist das Ruhrgebiet als größter Ballungsraum Europas besonders prädestiniert.

Logistikwirtschaft, das war nach den Worten von Minister Schwanhold in früheren Jahren eine Branche, die es schwer hatte, geeignete Flächen zu finden, weil sie für die Städte als unattraktiv galt. Das hat sich mittlerweile geändert. Die Wertschöpfungskette in der Logistikbranche reicht von der Lagerhaltung über die Kommissionierung, den Transport der Waren, die Abwicklung von Reklamationen bis zum Inkassogeschäft. "Da hängen oft viele Arbeitsplätze dran," machte Hertens Bürgermeister Bechtel deutlich.

Die Erwartung, im Städtedreieck Herten-Herne-Gelsenkirchen in den nächsten fünf bis zehn Jahren etwa 7.000 neue Arbeitsplätze in der Logistikbranche zu schaffen, hält Klaus Bechtel für durchaus realistisch. Dass dies nicht ohne die Unterstützung des Landes gelingen werde, sei angesichts der notleidenden Kommunalfinanzen allerdings auch klar.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Ernst Schwanhold forderte die drei Städte auf, ihre logistischen Stärken offensiv auszubauen. Dabei gehe es einerseits um die Entwicklung geeigneter Ansiedlungsflächen, andererseits aber auch um vermehrte Vermarktungsanstrengungen und ein wirtschaftsfreundliches Klima in den Verwaltungen. Schwanhold wörtlich: "Die Landesregierung wird das Projekt nachhaltig finanziell und durch 'manpower’ aus der Landesinitiative Logistik unterstützen." Besonders lobenswert ist nach Auffassung des Ministers die interkommunale Zusammenarbeit, die hier nicht nur Stadtgrenzen überwindet, sondern auch die Grenzen zweier Regierungsbezirke und zweier Industrie- und Handelskammern.

Das Fördervolumen, das im Zuge der Logistik Initiative ins mittlere/nördliche Ruhrgebiet fließen könnte, wird auf bis zu 135 Millionen Euro geschätzt. Es soll weitere Privatinvestitionen in Höhe von 340 Millionen Euro auslösen. Schon der kurzfristige Arbeitsmarkteffekt wird auf 1.700 Stellen beziffert.