Diese Meldung ist vom 04.03.2002.
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Leben zwischen Kirche und Moschee

Presse 04.03.2002

Das Glashaus - Stadtbibliothek und Kulturtreff lädt ein zu einer Begegnung mit Müzeyyen und Thomas Dreessen: Am Dienstag, den 19. März 2002 um 20 Uhr, schildern die beiden ihr Leben ...

Das Glashaus - Stadtbibliothek und Kulturtreff lädt ein zu einer Begegnung mit Müzeyyen und Thomas Dreessen: Am Dienstag, den 19. März 2002 um 20 Uhr, schildern die beiden ihr Leben und ihre Arbeit, eingebunden in die muslimische und die christliche Religion und Kultur. Seit 17 Jahren miteinander verheiratet, leben sie mit ihren drei Kindern in Gladbeck.

 

Müzeyyen Dreessen wurde 1961 in Uluköy in der Türkei geboren. 1968 kam sie mit ihren Eltern nach Duisburg, wo der Vater eine Stelle als Stahlarbeiter annahm. 1984 heiratete sie den evangelischen Theologen Thomas Dreessen. Sie ist ehrenamtliche Mitarbeiterin im christlich-islamischen Dialog, im AGENDA 21 Prozess in Gladbeck, Initiatorin des Frauenbeirats des türkisch-islamischen Kulturvereins Gladbeck und berufenes Mitglied im Projekt Ruhr.

Thomas Dreessen wurde 1953 in Hamburg geboren, als evangelischer Theologe war er in der Jugendarbeit, Industrie- und Sozialarbeit tätig. Zur Zeit arbeitet er als Sozialsekretär und Bildungsreferent der ev. Kirche von Westfalen und in der Konferenz der Islambeauftragten der Evang. Kirche von Westfalen. Er ist Redaktionsleiter des gemeinsamen Festkalenders für Juden-Christen-Muslime.

Mit der Entscheidung für ein gemeinsames Leben war beiden klar, das keiner gezwungen sein sollte, die eigene Religion oder Kultur aufzugeben.

Auch wenn damit die Karriere als Pfarrer erst einmal ein Ende hatte und auch wenn der Druck der muslimischen Familie groß war: Beide wollten und wollen immer noch beides leben, Islam und Christentum, türkische und deutsche Sprache und Kultur. Ein Weg voller Unsicherheiten und Fremdheiten, der viel Kraft und Geduld erforderte.

In ihrem jeweiligen Umfeld leisten beide immer wieder Dialog- und Begegnungsarbeit. Unwissenheit und Vorurteile übereinander können nur durch persönliche Begegnung und gemeinsame Erfahrungen miteinander behoben werden. Gemeinsam mit ihren drei Kindern sind sie längst in der Gemeinschaft der Kirche und der Moschee angenommen. Offenheit und Achtung voreinander sind unausgesprochen die Begleiter auf diesem Weg. Ausgrenzung, Fundamentalismus oder Nationalismus haben darin keinen Platz.

Karten zu dieser Veranstaltung gibt es im Vorverkauf (5,- €) im Glashaus und in den Buchhandlungen Droste, Attatroll und van Ahlen (Recklinghausen) und an der Abendkasse (6,- €). Die Veranstaltung steht im Rahmen der 16. Hertener Frauenkulturtage.