Diese Meldung ist vom 24.09.2013.
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Klimatag rund um den Anton

24.09.2013

Klimaschutz im Bestand – über das Thema der diesjährigen Klimatage hatten am Freitag bereits die Experten in der Heizzentrale auf Ewald diskutiert. Denn auch die Modernisierung von Bestandsgebäuden ist notwendig, um Energie einzusparen. Am Samstag gab es dann für die Besucher des Aktionstages Klimaschutz quasi zum Anfassen: Rund um den Anton informierten viele Aussteller über klimaschonende Heiztechnik oder ökologische Sanierungsmöglichkeiten.

Klimaschutz im Bestand – über das Thema der diesjährigen Klimatage hatten am Freitag bereits die Experten in der Heizzentrale auf Ewald diskutiert. Denn auch die Modernisierung von Bestandsgebäuden ist notwendig, um Energie einzusparen. Am Samstag gab es dann für die Besucher des Aktionstages Klimaschutz quasi zum Anfassen: Rund um den Anton informierten viele Aussteller über klimaschonende Heiztechnik oder ökologische Sanierungsmöglichkeiten.

„Toll, was den Besuchern hier rund um das Thema Klimaschutz geboten wird“, fand Gerd Meier, der mit seiner Enkelin den Klimatag besuchte. Am bunten Aktionszelt für Kinder bastelten, spielten und experimentierten die Jüngsten. Besucherin Ilka Koelsch war in anderer Mission unterwegs. Sie nutzte die Gelegenheit, am Stand des ADFC ihr nagelneues Fahrrad kodieren zu lassen. Dadurch kann ihr das Rad im Falle eines Diebstahls zugeordnet werden. „Wir sind extra nach Herten geradelt und bummeln nun noch eine Runde an den Ständen vorbei.“ Denn hier gab es viel zu entdecken. So wie den knallgrünen Smart der Abfallgesellschaft AGR. Das Besondere: Das Auto fährt mit Strom aus Abfall und schont so die Umwelt. Mit dem Renault Twizy der Hertener Stadtwerke war ein weiterer Elektroflitzer vor Ort.

Viel los war auch am ZBH-Stand. Hier konnte man seine alten Leuchten gegen saftige Birnen eintauschen, Holzsorten erraten und sich über klimaschonende Mülltrennung informieren. Gleich gegenüber am futuristischen, blauen Buderus-Mobil berieten die Fachleute zu moderner Heiztechnik. Und natürlich setzte der Aktionstag auch in Sachen Verpflegung auf Klimaschutz: Statt obligatorischer Bratwürstchen gab es Flammkuchen und türkische Spezialitäten – eine leckere und klimaschonende Alternative. Ein Thema, das auch die Familienbildungsstätte aufgegriffen hatte: Das Hauswirtschafts-Team hatte energiesparendes Kochgeschirr und ihr mit dem Klimapreis 2011 gekröntes Energiequiz mitgebracht. Fair gehandelte Lebensmittel gab es gleich nebenan beim Eine-Welt-Kreis der evangelischen Kirchengemeinde Disteln

Höhepunkt der Veranstaltung war für viele die Verleihung der Klimapreise. Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und Gisbert Büttner, Geschäftsführer der Hertener Stadtwerke, überreichten zunächst den „Klimapreis für Kindergärten und Schulen“. In dieser Kategorie standen bis zu 5.000 Euro an Preisgeldern zur Verfügung. Das tolle: Alle vier Bewerber, die sich im Vorfeld an der Ausschreibung beteiligt hatten, haben gewonnen.

Anerkennungspreise für die Kindergärten Kuckucksnest und Distelpink

Zum einen ging ein Anerkennungspreis à 250 Euro an den evangelischen Kindergarten Kuckucksnest. Für ihre „Besuche auf dem Hof Wessels“ können sie das Geld nun verwenden. Hier lernen die Kinder den Wechsel der Natur hautnah kennen.

Über den zweiten Anerkennungspreis à 250 Euro freute sich der städtische Kindergarten Distelpink. Ihrem Projekt „Bau eines Insektenhotels“ ist bereits umgesetzt. Hier beobachten die Kinder Insekten in einem natürlichen Lebensraum.

Martin-Luther-Schule und der offene Ganztag der Martinischule freuen sich über Förderpreis

Eine individuelle Fördersumme erhalten zwei Hertener Schulen. Die Martin-Luther-Schule in Westerholt plant den „Bau einer Windkraftanlage“. Die Schüler wissen schon ganz genau, wie hoch das Windrad werden soll, denn die Planungen sind bereits in vollem Gange. 2014 soll die Anlage gebaut werden. Dafür wurde die Fördersumme in Höhe von rund 1.500 Euro komplett bewilligt. Die Martin-Luther-Schule engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich der erneuerbaren Energien. Unter anderem verfügt die Sekundarschule inzwischen über eine Photovoltaik- und eine Solarthermie-Anlage.

„Klimaschutz im offenen Ganztag erleben“ – das haben sich die Schülerinnen und Schüler des offenen Ganztags in der Martinischule auf die Fahne geschrieben. Die Diakonie als Träger der Einrichtung möchte die Schüler dauerhaft für das Thema Klimaschutz sensibilisieren. Daher ist den Initiatoren die aktive Beteiligung der Kinder schon bei der konkreten Planung des Projekts besonders wichtig. Hier wird außerdem viel Wert auf die Zusammenarbeit von Grundschule und offenem Ganztag gelegt. Die beantragte Fördersumme von rund 2.100 Euro wurde komplett bewilligt.

Kategorie Klimapreis „Klimaschutz im Bestand“

In der Kategorie „Klimaschutz im Bestand“ standen bis zu 20.000 Euro an Preisgeldern zur Verfügung. „Mit dieser Summe kann man schon richtig viel anfangen“, sind sich Gisbert Büttner und Uli Paetzel sicher. „Für uns war wichtig, dass die ausgewählten Projekte als gute Beispiele für Nachahmer dienen können. Außerdem muss natürlich eine messbare Einsparung von CO2 dabei rauskommen. Nicht zu vernachlässigen ist auch das Preis-Leistungsverhältnis der Idee“, resümieren sie die Entscheidung.

Aus insgesamt zehn Bewerbungen hatte die Jury zwei Projekte ausgewählt. Diese stehen exemplarisch für bestimmte Gebäudetypen im Hertener Bestand, bei denen in den nächsten Jahren besonders häufig eine Modernisierung ansteht.

Der erste Förderpreis ging an Udo Holtschulte mit seiner „Sanierung des Mehrfamilienhauses Ewaldstraße 167“. Das Ziel: Unter anderem sollen bis Ende 2014 das Dach neu gedämmt und eine moderne Heizungsanlage eingebaut werden. Er freute sich über eine Fördersumme von 5.000 Euro.

Auch am Kalterer Weg 6 wird bald energetisch saniert. Christina von der Schmitt erhielt eine Fördersumme von 5.000 Euro für die Sanierung des Einfamilienhauses. Unter anderem sollen bis Ende 2014 das Flachdach und die Fassade des Bungalows neu gedämmt werden. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Stadt und den Hertener Stadtwerken, die uns schon von Anfang an mit Rat und Tat beiseite standen. Besonders dank Romed Spiekermann, unserem Energieberater, geht es jetzt weiter!“, freute sich die Preisträgerin.

Die Jurymitglieder

Kategorie „Klimapreis an Schulen und Kindergärten“:

     

  • Jörg Kersten, Bereichsleiter Kindergarten und Schule Stadt Herten
  • Ulrich Dörpmund, Energieberater Hertener Stadtwerke
  • Jürgen Harks, Technischer Umweltschutz Stadt Herten
  • Stefanie Hasler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hertener Stadtwerke
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Kategorie Klimapreis „Klimaschutz im Bestand“

     

  • Prof. Christa Reicher, TU Dortmund
  • Prof. Michael Brodmann, Westfälische Hochschule
  • Volker Lindner, Erster Beigeordneter Stadt Herten
  • Gisbert Büttner, Geschäftsführer Hertener Stadtwerke
  • Dr. Babette Nieder, Beauftragte des Bürgermeisters für Energie & Innovation
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Hintergrund:

Die Klimatage sind ein Projekt im Hertener Klimakonzept 2020+:

Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß in Herten um 91.000 Tonnen sinken (Basisjahr 2006). Mit der Umsetzung des Hertener Klimakonzepts 2020 wollen die Stadt Herten und die Hertener Stadtwerke dazu ihren Beitrag leisten. Dazu gehört auch, die Bürgerschaft zum Mitmachen zu motivieren. Denn Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe.

Im Jahr 2012 wurde Herten vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative als eine von 19 Städten in Deutschland für die Umsetzung eines "Masterplan 100% Klimaschutz" ausgewählt. Der Masterplan 100% Klimaschutz vertieft das Hertener Klimakonzept 2020 und entwickelt Perspektiven für die klimaneutrale Stadt 2050.