Diese Meldung ist vom 25.09.2002.
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In Herten entsteht das erste Passiv-Energiehaus

Presse 25.09.2002

Die Stadt Herten beweist in diesen Tagen einmal mehr, dass sie erfolgreich dabei ist, sich von einem ehemaligen Bergbau - und Industriestandort in eine zukunftsorientierte und ökologisch ausgerichtete Stadt zu ...

Passiv-Energiehaus (09/02)
Präsentieren die Pläne für das erste Passiv-Energiehaus in Herten: (v.l.) Hubert Iserloh (Stadtverwaltung, Liegenschaften), Stadtbaurat Volker Lindner und Bauherr Ulrich Piel.

Die Stadt Herten beweist in diesen Tagen einmal mehr, dass sie erfolgreich dabei ist, sich von einem ehemaligen Bergbau - und Industriestandort in eine zukunftsorientierte und ökologisch ausgerichtete Stadt zu wandeln. Herten hat dabei die Bereitschaft entwickelt, in vielen Bereichen neue Wege zu gehen, dazu gehört natürlich auch das Thema Bauen und Wohnen: Neben bereits realisierten kinder- und familienfreundlichen Wohnformen, einer autofreien Siedlung und einer in Planung befindlichen Solarsiedlung, soll nun an der Prenzlauer-Berg-Straße das erste Passiv-Energiehaus in Herten entstehen.

Dabei handelt es sich um ein Doppelhaus für zwei Wohnparteien. Für die eine Hälfte des ca. 600 m² großen Grundstücks ist bereits ein Käufer und Bauherr gefunden: der Hertener Architekt Ulrich Piel. Er erläutert das Konzept von Passiv-Energiehäusern: Die Gebäudehülle wird unter Verwendung eines natürlichen Dämmungsmaterials "hochgedämmt", wodurch nur noch geringe Wärmeverluste nach außen entstehen. Im Inneren des Hauses sorgen ein kontrolliertes Be- und Entlüftungssystem sowie ein Wärmetauscher für eine kontinuierliche Zufuhr von temperierter Frischluft. Die von Gebrauchsgeräten abstrahlende Wärme wird ebenfalls dem Wärmekreislauf zugeführt und kann somit effektiv genutzt werden. Insbesondere werden auch die natürlichen Wärmequellen wie die Sonneneinstrahlung ausgenutzt, was auf dem Hertener Grundstück dank der Südlage besonders effizient zu verwirklichen ist. Werden alle diese Punkte berücksichtigt, reduziert sich der Heizungsenergiebedarf eines solchen Hauses auf 10 % gegenüber dem eines normalen Hauses. Der Verbrauch an Heizöl würde lediglich bei 1,5 Liter Öl pro Quadratmeter und Jahr liegen!

Entsprechend ist die Umweltverträglichkeit von Passiv-Energiehäusern sehr hoch. Darüber hinaus bieten sie hohen Wohnkomfort. Ebenfalls von Vorteil ist die kurze Bauzeit. Dank vorgefertigter Bauteile können diese Häuser in weniger als einem halben Jahr errichtet werden. Demgegenüber stehen allerdings relativ hohe Baukosten. Auf lange Sicht jedoch, so versichert Ulrich Piel, rechne sich die Investition durch die Ersparnisse bei den Energiekosten. Und nebenbei kann man noch etwas Gutes für die Umwelt tun. Im Moment suchen Stadt und Bauherr Piel noch nach einem Käufer für die zweite Grundstückshälfte, der ebenfalls an einer ökologischen Bauweise interessiert ist. Dieser sollte sich zunächst an Hubert Iserloh, Bereich Liegenschaften, Telefon 02366-303407 wenden.