Diese Meldung ist vom 15.07.2002.
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Gas-Mess-Technik aus dem Zukunftszentrum spart Zeit und Geld

Presse 15.07.2002

"Eigentlich ist das ganz einfach: Kappe drauf und messen!" - Was Dr. Holger Müller als "einfach" beschreibt, ist ein kleines technisches Meisterwerk. Mit Patent, versteht sich. Die Zeiten, in denen ...

BlueSens (07/02)
Dr. Udo Schmale (links) und Dr. Holger Müller haben die Gas-Messgeräte zur Beobachtung von Mikro-Organismen entwickelt.

"Eigentlich ist das ganz einfach: Kappe drauf und messen!" - Was Dr. Holger Müller als "einfach" beschreibt, ist ein kleines technisches Meisterwerk. Mit Patent, versteht sich. Die Zeiten, in denen Gas-Messungen mit dem Ziehen von Proben, viel Aufwand und recht hohen Kosten verbunden waren, sind seit Gründung der Firma BlueSens vorbei.

Im dritten Bauabschnitt des Zukunftszentrums, gleich im Erdgeschoss, haben Dr. Holger Müller und Dr. Udo Schmale ihre Räume. Dort befassen sie sich mit Gas-Mess-Technik in unterschiedlichen Variationen. Ihr Haupt-Interesse gehört gerade dem selbst entwickelten Gas-Mess-System zur Beobachtung von Mikro-Organismen, das sowohl von der Größe als auch von den Kosten ein absolutes Novum auf dem Markt ist. BACCap heißt das Gerät - Biological Activity Control Cap (Biologische-Aktivitäten-Kontroll-Kappe).

Bislang war Infrarot-Messtechnik meist sehr teuer. Zudem waren große Apparaturen nötig, um in einem einzigen Gefäß Messungen durchzuführen. Es mussten einzelne Proben gezogen und ausgewertet werden, wobei immer die Gefahr bestand, dass die Resultate Fehler aufwiesen, da es während solcher Messungen zu Bedingungs-Schwankungen kommen kann. Für die beiden kreativen Köpfe von BlueSens ist das Schnee von gestern. Ihr Messgerät basiert auf einer logischen Überlegung: "Die Probe kommt in ein Gefäß, das mit der Messkappe aus Edelstahl und Glas luftdicht verschlossen wird", erklärt Dr. Holger Müller. Daran angeschlossen wird der Sensorkopf mit den optischen und elektronischen Komponenten zur Signalauswertung. Per Kabel werden die Daten an die Anschaltbox weitergeleitet, die direkt an einen PC angeschlossen werden kann und Anschlussmöglichkeiten für acht Sensoren bietet. Auf dem Computer sind die Messergebnisse jederzeit abrufbar, ohne dass Proben gezogen werden müssen. Der hochsensible Sensorkopf kommt gar nicht mit der Probe in Berührung, da durch das Glas hindurch gemessen wird. Die Messkappe kann den Anforderungen entsprechend gereinigt (autoklaviert) und dadurch wiederverwendet werden.

Im Institut für Chemo- und Biosensorik e.V. in Münster entwickelten die beiden BlueSens-Gründer die Idee für das Mess-System BACCap. Dort haben Dr. Müller und Dr. Schmale bereits fünf Jahre zusammen gearbeitet und geforscht. "Da entstand auch die Idee, dass wir uns selbständig machen könnten", erinnert sich Holger Müller. Die beiden stellten einen Business-Plan auf und informierten sich über Räume und Fördermittel. Die Entscheidung pro Ruhrgebiet fiel letztlich recht schnell. Das Zukunftszentrum Herten (ZZH) bot den jungen Existenzgründern eine gute Grundlage, ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Nach den ersten Kontakten mit ZZH-Manager Dieter Kwapis und Michael Blume von der Wirtschaftsförderung der Stadt Herten begannen im März 2001 die Vorbereitungen für die Gründung von "BlueSens". Am 1. Juli 2001 schließlich nahmen Udo Schmale und Holger Müller ihre Arbeit im dritten Bauabschnitt des ZZH auf, wo auch BACCap seine Heimat hat. Bis zu 500 ihrer Mess-Systeme sind pro Jahr produzierbar, doch diese maximale Kapazität haben sie noch nicht erreicht. "Was allerdings die wenigsten wissen: Wir machen auch Spezialentwicklungen für die Gasmessung", erklärt Holger Müller.

Wer mehr über das Unternehmen erfahren möchte, kann sich auf der Homepage - www.BlueSens.de informieren oder sich telefonisch unter 02366-305301 an BlueSens wenden.

Am nächsten Montag stellen wir Ihnen ein weiteres Unternehmen vor, das im Zukunftszentrum innovative Technik entwickelt.