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In Herten können Bauherren und Architekten künftig rund um die Uhr Informationen über den Sachstand ihrer Baugenehmigung abrufen. Ermöglicht wird dies durch die "elektronische Bauakte". Die Umsetzung erfolgte im Rahmen eines e-Government-Projektes, welches der Städte- und Gemeindebund NRW initiiert hatte.
Insgesamt beteiligten sich zwölf Kommunen mit verschiedenen Verwaltungsverfahren an dem Modellprojekt. Ebenfalls mitgewirkt haben Microsoft Deutschland GmbH und die Bertelsmann Stiftung. Die Ergebnisse wurden am Dienstag, 22. Juli, beim Städte- und Gemeindebund in Düsseldorf vorgestellt. "Damit ist der Grundstein zum Virtuellen Rathaus in Nordrhein-Westfalen gelegt", erklärte der Präsident des Städte- und Gemeindebundes NRW, Bürgermeister Roland Schäfer, in Düsseldorf zum Abschluss des Projektes.
Die Stadt Herten entwickelte im Rahmen des Modellprojektes die "Elektronische Bauakte". In enger Rückkopplung mit dem Bauordnungsamt und Architekten wurde die Online-Bauakte von der städtischen Tochtergesellschaft PROSOZ entwickelt. Als erster Baustein wurde die Architekten- und Bauherrenauskunft realisiert. Alle Verfahrensbeteiligten können sich online über den aktuellen Verfahrensstand und die notwendigen Stellungnahmen informieren. Auf der Wunschliste der Architekten ganz oben stand der Punkt "Bescheinigungswesen". Hier können sich Architekten informieren, welche Bescheinigungen für ein bereits genehmigtes Bauvorhaben wann in welcher Qualität und von wem beizubringen sind. Ein Thema, das selbst Experten gelegentlich Kopfzerbrechen bereitet.
Heinz Schöler vom Hertener Bürgerservice Bauen erläutert das Verfahren: "Die Daten für die Internetabfrage werden automatisch aus unserer hausintern eingesetzen Software ProBÜRGER generiert. Wichtig für uns war, dass kein zusätzlicher Eingabeaufwand für die Mitarbeiter entsteht."
Zur Zeit testen zwei Hertener Architekten, Gerd Junker und Christian Petrat, das Verfahren als Pilotanwender. Spätestens nach den Sommerferien steht das Online-Angebot dann allen interessierten Bauherren und Architekten zur Verfügung. Wer sich vorab schon einmal informieren möchte, kann sich über einen Test-Benutzerkennung einloggen www.herten.de, Zielgruppe "Bauherren / Architekten", Menüpunkt "Elektronische Bauakte").
"Auf längere Sicht rechnen wir damit, dass sich der Zeitaufwand für die Beantwortung telefonischer und mündlicher Anfragen zum Stand des Baugenehmigungsverfahrens reduziert" beschreibt Barbara Hinse, e-Government-Beauftragte der Stadt Herten, den Nutzen für die Verwaltung. "Außerdem wollen wir unseren Kunden mehr Transparenz bieten."
Bis Jahresende sind noch zwei weitere Realisierungsstufen geplant. Nach Abschluss der Testphase für die Architektenauskunft soll die Online-Beteiligung interner und externer Behörde sowie die Online-Antragstellung und der Online-Bescheid umgesetzt werden.
Die Dokumentation aller Projekt-Ergebnisse (pdf-Dateien und Druckfassung) sowie weitere Informationen stehen im Internet unter www.nwstgb.de/e-government zur Verfügung.
