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30 Jahre mit Arras, 25 mit Doncaster und fünf mit Szczytno: Herten darf in diesem Jahr gleich drei städterpartnerschaftliche Jubiläen feiern. Bei einem großen Bürgerfest vergangenen Freitag und der offiziellen Festveranstaltung am Samstagabend im Glashaus mit Delegationen aus allen vier Partnerstädten sowie der gleichnamigen Stadt Herten-Rheinfelden stand der europäische Gedanke im Zentrum.
Bürgerfest am Freitag
Los ging es am Freitag, 13. Juni, mit einem Bürgerfest in der Kleingartenanlage „In den Erlen“. Hertenerinnen und Hertener feierten gemeinsam mit Gästen aus den Partnerstädten und Mitgliedern der Partnerschaftsvereine die freundschaftlichen Verbindungen. Hier wurden auch die Sieger des Mal- und Essaywettbewerbs geehrt. Bürgermeister Dr. Uli Paetzel zeichnete gleich mehrere Schulklassen für ihr Engagement zum Thema „Herten in Europa“ aus. Die Werke stellten die Schülerinnen und Schüler im Festzelt aus.
Für die richtige Stimmung sorgte die „Blue Moon Big Band“ der Erich-Klausener-Schule mit Swing- und Popmusik. Bei typisch deutscher Bratwurst und anderen Spezialitäten vom Grill trafen die verschiedenen Kulturen aufeinander. Auch wenn nicht jeder fließend Französisch, Englisch oder Polnisch sprach, stellte die Verständigung kein Problem dar.
Festveranstaltung im Glashaus
Gefeiert wurde auch am Samstagabend im Glashaus. Neben Delegationen aus Arras, Doncaster und Szczytno waren auch Gäste aus Hertens vierter Partnerstadt Schneeberg und der gleichnamigen Stadt Herten-Rheinfelden in Baden-Württemberg vor Ort. „Wir leisten auf lokaler Ebene durch die Partnerschaften unserer Städte einen großen Beitrag zur europäischen Einigung“, so Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und versicherte: „Diesen Weg wollen wir weitergehen.“
Besonders vor dem Hintergrund der Entwicklungen im Rahmen der Europawahlen sei es wichtig, städtepartnerschaftliche Verbindungen zu fördern. „Ein Europa, in dem Fremdenhass geschürt wird, wo demokratische Grundsätze für das Wirtschaftssystem nicht gelten sollen, so ein Europa können wir nicht wollen“, stellte Uli Paetzel klar. Denise Bocquillet, stellvertretende Bürgermeisterin in Arras, teilte diese Meinung: „Neue Partnerschaften sind wichtig, um die Angst vor dem Fremden zu verhindern.“ Daher freute sie sich über die langjährige Beziehung zu Herten und versprach: „Wir wollen den Vertrag verlängern – und zwar auf unbegrenzte Zeit.“
„Wir haben turbulente Zeiten hinter uns“, erinnerte Ros Jones, Doncasters Bürgermeisterin und bezieht sich damit auf ihren Vorgänger, zu dessen Amtszeit die Partnerschaft mit Doncaster fast vollkommen zum Erliegen gekommen ist. Umso mehr freute es Jones, dieses Jubiläum feiern zu dürfen: „Die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Herten ist uns sehr wichtig.“
Den „jüngsten“ Geburtstag feiert Herten mit der polnischen Stadt Szczytno. Lucjan Wo?os, erster Sekretär der Stadt Szczytno, las einen Brief des Bürgermeisters vor, der es sehr bedauerte nicht persönlich kommen zu können: „Fünf Jahre sind zwar nicht lange, aber in der kurzen Zeit wurde sehr viel für unsere Partnerschaft getan.“ Dafür dankte er Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und allen Beteiligten.
Bedanken wollte sich auch Hertens Bürgermeister bei den vielen engagierten Menschen in Herten und den Partnerstädten, ohne die solch enge Verbindungen nicht möglich wären. „Ich möchte allen Engagierten und Aktiven, Unterstützern und Freunden danken, die heute und in der Vergangenheit die Freundschaft zwischen unseren Städten gelebt und gefestigt haben.“
Musikalisch führte die Künstlerin Ingeborg Wunderlich durch den Abend. Gestartet mit Hildegard Kneef hatte die Sängerin und Schauspielerin zu jeder der Partnerstädte ein Lied in der Landessprache parat.
