Übersicht der Hertener Kunstwerke

Neuaufstellung 2013
Waldemar Wien (1927–1994)

Die Vegetative Säule des Dortmunder Bildhauers Waldemar Wien wurde von der Familie Schweisfurth gestiftet. Sie hatte ursprünglich ihren Platz auf dem 1969 neu gestalteten Otto-Wels-Platz. Als der Platz 2003 erneut umgestaltet wurde, musste sie zwischengelagert werden. Zehn Jahre später fand sie ihren neuen Standort vor dem Eingang des Freizeitbades Copa Ca Backum. Damit wurde das Werk in einem gleichen räumlichen wie inhaltlichen Zusammenhang aufgestellt. Boden und Abfluss weichen allerdings von der ursprünglichen Situation ab. Der Künstler hatte eine Basaltmosaik-Pflasterung gewählt, auf der die Bronzeplastik mit einem kleinen Sockel aufgesetzt war und in der auch die Ablaufrinne für das Wasser lag. Jetzt ist die Plastik ca. 20 cm in den Boden versenkt, und das Wasser fließt in einer ebenerdigen Ablaufrinne ab.

Im Volksmund wurde die Säule auch die „Vielbusige“ genannt, da ihre abstrakt geformten, halbreliefartig bis kugelförmigen Wölbungen stark an die weibliche Brust erinnern. Mit „ungeschlechtlich“ oder (aus dem medizinischen Bereich) „nicht dem Willen unterworfen“ kann das Wort „vegetativ“ übersetzt werden. Sicher hatte der Künstler bei der Namensgebung eine, vielleicht sogar beide Wortbedeutungen im Sinn. Denn die etwa 4 m hohe, hohle Bronzesäule entzieht sich in ihrer Gestaltung einer einfachen Deutung. Und: Das Wasser, das sich an ihrer Spitze in einen Trichter ergießt, sucht sich nach dem Überlauf seinen eigenen, nicht vorgezeichneten Weg.