Gleichstellungsstelle Herten

Die Gleichstellungsstelle der Stadt Herten hat in erster Linie die Aufgabe, die Gleichstellung und Gleichbehandlung von Mann und Frau in Kooperation mit der Dienststellenleitung, den Führungskräften und dem Personalservice innerhalb der Verwaltung zu fördern. Verschiedene gesetzliche Grundlagen legen den Aufgabenkreis der Gleichstellungsbeauftragten fest. 

Die Gleichstellungsarbeit in Herten verfolgt einen stark beteiligungsorientierten Ansatz. Dies wird ständig weiter entwickelt (neue Beteiligungsformen, Ausweitung der Zielgruppen). Maßnahmen für Herten werden in enger Kooperation mit Männern und Frauen aus der Politik (Gleichstellungsbeirat), der Verwaltung, den Vereinen/Verbänden und der Bürgerschaft abgestimmt und umgesetzt. 

Kontakt

Gleichstellungsbeauftragte

Ziele und Aufgaben

  • Geschlechterdifferenzierte Bewertung kommunalpolitischer Entscheidungen in Herten
  • Förderung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an Partizipationsprozessen
  • Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Abbau geschlechterstereotyper Berufswahlen und Nutzung von Potenzialen
  • Sicherstellung gleichen Zugangs zu fairen Arbeitsplätzen, Fortbildungsangeboten und Führungspositionen für beide Geschlechter
  • Förderung von Genderpädagogik und gendersensiblen Angeboten in Bildungseinrichtungen
  • Aufbau und Ausbau von Netzwerken sowie Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit für mehr Chancengleichheit
  • Sensibilisierung für Ausgrenzungen, Diskriminierung, Rassismus, Sexismus und Homophobie

Die Gleichstellungsbeauftragte engagiert sich in verschiedenen Netzwerken und Initiativen, um die Chancengleichheit in Herten zu fördern, darunter z. B. Wirksamkeitsdialog der Jugendförderung, Netzwerk frühe Hilfen und Kinderschutz, Runder Tisch gegen Rassismus und für Demokratie, Runder Tisch gegen (häusliche) Gewalt, Frauenarbeitsgemeinschaft Emscher-Lippe (FAGEL), Arbeitsgemeinschaften der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten (im Kreis Recklinghausen).

Durch die ständige Mitarbeit in der Verwaltungskonferenz wird die Gleichstellungsbeauftragte unmittelbar an allen Entscheidungen der Verwaltung einbezogen. Es besteht außerdem eine enge Kooperation mit dem Personalrat und dem Personalamt hinsichtlich der Personalentwicklungsmaßnahmen der Stadt Herten.

Damit bei den Entscheidungen der Verwaltung das Prinzip des Gender-Mainstreamings Anwendung findet, überprüft die Gleichstellungsbeauftragte alle Verwaltungsvorlagen auf mögliche Anknüpfungspunkte und arbeitet eng mit den Bereichen zusammen. Der Gleichstellungsbeirat als politisches Gremium greift hier ebenfalls Diskussionspunkte auf.

Die Gleichstellungsstelle der Stadt Herten beteiligt sich an allen Personalauswahlverfahren und Maßnahmen zur Organisationsentwicklung und Mitbestimmungsverfahren gem. dem Gleichstellungsplan, der die Beschäftigtenstruktur der Stadtverwaltung Herten, des ZBH und HIB analysiert und Maßnahmen für Geschlechtergerechtigkeit entwickelt. Dies geschieht im Einklang mit dem Landesgleichstellungsgesetz und dem Grundgesetz.

Die Gleichstellungsbeauftragte berät alle Beteiligten zur Umsetzung der Gleichstellung. Auch in den Gesetzen der einzelnen Bundesländer sind Regelungen für die Gleichberechtigung getroffen worden. In NRW sind die Rechte der Gleichstellungsbeauftragten in § 5 in der Gemeindeordnung und im Landesgleichstellungsgesetz NRW konkret festgeschrieben.

Da Frauen in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes unterrepräsentiert sind, hat die Stadt Herten Strategien entwickelt, die dieser Ungleichheit entgegenwirken. Während das Landesgleichstellungsgesetz keine gezielte Förderung von Männern vorsieht, werden dennoch Maßnahmen ergriffen, um den Männeranteil in bestimmten Bereichen, wie Kindertagesstätten, zu erhöhen.

Gleichstellungsbeirat

Der Gleichstellungsbeirat setzt sich aus zwölf Ratsmitgliedern, acht sachkundigen und zwei beratenden Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die von den Parteien im Rat aufgestellt werden.

Um dem Verfassungsgebot in Art. 3 Grundgesetz gerecht zu werden, gilt es, die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen, Männern und Jungen dort zu betrachten, wo sie wohnen: in den Gemeinden, Städten und Landkreisen. In Herten befasst sich unter Federführung der Gleichstellungsbeauftragten der Gleichstellungsbeirat mindestens viermal im Jahr mit gleichstellungspolitischen Themen. Die Aufgaben des Gleichstellungsbeirats sind in der Geschäftsordnung geregelt. Im Arbeitsprogramm sind Leitgedanken und Querschnittziele formuliert, die eine Ergänzung darstellen.

Arbeitsprogramm

  • Gewalt und Sicherheit: Sicherheit (insbesondere von Frauen) erhöhen
  • Arbeit und Beruf: Chancengleichheit in der Arbeit und im Beruf erreichen
  • Diversity: Vielfalt in der Stadt fördern und Diskriminierung ab- und Verständnis füreinander aufbauen
  • Gendergerechte Erziehung: Die Haltung der Akteurinnen und Akteure in Hertener Bildungsstätten mit Blick auf die Geschlechterrollen sensibilisieren
  • Geschlechterspezifische Gesundheit: Gendermedizin (z. B. die Dosierung von Medikamenten auf Männer und Frauen abstimmen)
  • Auswirkungen der Pandemie auf die Hertener Bevölkerung

EU-Charta der Gleichstellung

Gleichberechtigung beginnt auf lokaler Ebene. Aus diesem Grund unterstützt der Europäische Rat der Gemeinden und Regionen Europas (CEMR) Kommunen und Regionen dabei, die Geschlechtergleichstellung in ihre Aktivitäten zu integrieren und umzusetzen. Im Jahr 2006 wurde die „Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“ vom CEMR ins Leben gerufen. Diese Charta hat sich mittlerweile als bedeutendes und effektives Werkzeug in zahlreichen europäischen Kommunen etabliert, um die Gleichstellung der Geschlechter vor Ort zu fördern. 

Bis heute haben mehr als 2.000 Kommunen aus 36 europäischen Ländern, darunter über 60 deutsche Städte, die Charta unterzeichnet. Am 26. Oktober 2020 stellte der damalige CDU-Ratsherr Kunert den Antrag, die EU-Charta zur Gleichstellung zu unterzeichnen. Nach intensiven Beratungen im Gleichstellungsbeirat wurde die Charta schließlich am 18. April 2024 von dem amtierenden Bürgermeister Matthias Müller unterzeichnet. Während dieser Beratungen lag der Fokus des Hertener Gleichstellungsaktionsplans auf den Themen „Gewalt und Sicherheit“ sowie „Arbeit und Ausbildung“. Der erste Aktionsplan wird sich dem Thema Gewalt und Sicherheit widmen.

Broschüre: Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene (Stand: Juli 2024)

Aktionstage in Herten

Der 14. Februar ist zu einem weltweiten Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen geworden. „One Billion Rising“ hat das Ziel, Bewusstsein zu schaffen, Solidarität zu fördern und Veränderungen herbeizuführen, um eine Welt ohne Gewalt gegen Frauen zu schaffen.

Impressionen 2024
Herten setzt ein Zeichen und tanzt in diesem Jahr digital.

Youtube:

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Frauenkulturtage

Comedy und Kultur
Immer im Frühjahr bringen die Hertener Frauenkulturtage Frauen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammen, um ihre künstlerischen und kreativen Talente aufzuzeigen. Das Programm der Frauenkulturtage umfasst diverse Veranstaltungen, darunter Ausstellungen, Konzerte, Workshops, Lesungen und Diskussionen. Hierbei sollen alle Frauen dazu ermutigt werden, ihre persönlichen Ziele zu verfolgen und ihre künstlerische Ausdruckskraft zu entfalten. Ihre Fragen beantwortet die zuständige Kontaktperson.

Vereine, Verbände und Institutionen beteiligen sich seit rund 30 Jahren mit einem bunten Frauenkulturprogramm, das verschiedene Veranstaltungen rund um den Weltfrauentag beinhaltet. 

Bundesweit finden an diesem Tag Veranstaltungen statt, um auf die bestehende Lohnungerechtigkeit zwischen Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Die Stadt Herten beteiligt sich regelmäßig gemeinsam mit anderen Kooperationspartnerinnen und -partnern am Aktionstag.

Alle Infos zum Equal Pay Day

Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie wird am 17. Mai gefeiert, um auf Diskriminierung und Gewalt gegen LGBTQ+-Personen aufmerksam zu machen und für Gleichheit und Akzeptanz einzutreten. In Herten wird jährlich an den Jahrestag erinnert. Im Jahr 2024 wurde die Regenbogenflagge gehisst. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmenden Informationen über den aktuellen Stand des Selbstbestimmungsgesetzes sowie über die Entwicklungen in der Diversitätsarbeit in Herten.

Dieser Tag ist den Frauen und Mädchen gewidmet, deren Leben von Gewalterfahrungen geprägt ist. Sogleich ist dieser Tag ein solidarischer Appell an die Weltgemeinschaft, gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu protestieren. Jedes Jahr beteiligt sich Herten an diesem Aktionstag mit verschiedenen Aktivitäten, z. B. mit der Vorführung eines Dokumentarfilms.

Sisters of Comedy ist eine jährlich stattfindende Show von der Comedy-, Kabarett- und Slam-Szene, die zeitgleich auf zahlreichen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeführt wird. Die Erlöse fließen in die Unterstützung von Frauenprojekten durch Spenden. Herten engagiert sich bereits seit vielen Jahren für dieses Event. Die Erlöse der Benefizveranstaltung 2024 kamen dem Frauenhaus des Diakonischen Werkes Herten zugute.

Alle Infos zu Sisters of Comedy

Gewalt gegen Frauen

Frauen erfahren Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Gewalt gegen Frauen ist Ausdruck eines Machtungleichgewichtes zwischen den Geschlechtern.

Es gibt viele Erscheinungsformen von Gewalt gegen Frauen: körperliche Gewalt, sexualisierte Gewalt und sexuelle Belästigung, psychische Gewalt und strukturelle Gewalt, die persönliche Freiheiten und Lebenschancen einschränkt.

40 % der Frauen in Deutschland haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. 13 % haben seit dem 16. Lebensjahr strafrechtlich relevante Formen sexualisierter Gewalt erfahren. 42 % waren von psychischer Gewalt betroffen. Jede Vierte hat Gewalt durch aktuelle oder frühere Beziehungspartner erlebt (Quelle: www.frauen-gegen-gewalt.de).

Alle Infos über die Website www.frauen-gegen-gewalt.de

 

Hilfe für Frauen

Das 24-Stunden-Beratungsangebot für Deutschland ist telefonisch sowie über die Online-Beratung erreichbar. Es ist eine vertrauliche und kostenfreie Hilfe und Unterstützung an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr, anonym, mehrsprachig und barrierefrei.

Telefon: 116 016

Die Beratungsstelle für Frauen bietet Hilfe und Unterstützung bei frauenspezifischen Problemen wie Essstörungen, Selbstwertgefühl, Partnerschaftsproblemen, psychosomatischen Beschwerden und Angstzuständen.

Karin Hester
Telefon: 02366 106768
k.hester@​diakonie-kreis-re.de
 

Mechthild Keßler
Telefon: 02366 106735
bff@​diakonie-kreis-re.de
 

Beratungsstelle für Frauen, Hilfe und Prävention bei sexualisierter Gewalt
Ewaldstraße 72, 45699 Herten

www.diakonie-kreis-re.de

Im Frauenhaus finden Frauen und deren Kinder Schutz vor seelischer oder körperlicher Misshandlung durch ihre Ehemänner oder Partner. Jede misshandelte oder bedrohte Frau, unabhängig von ihrer Nationalität oder finanziellen Situation, kann hier Zuflucht suchen.

Telefon: 02366 106767

Alle Infos über die Frauenhäuser Herten und Datteln der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen.

Die Beratungsstelle bietet umfassende Beratung und Unterstützung für Frauen in allen Belangen rund um Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft, einschließlich finanzieller und gesetzlicher Ansprüche sowie psychologischer Begleitung. Darüber hinaus hilft das Team bei Themen wie ungewollter Kinderlosigkeit, pränataler Diagnostik, Partnerschaftsfragen und Verhütung weiter.


Karin Hester
Telefon: 02366 106768
k.hester@​diakonie-kreis-re.de
 

Mechthild Keßler
Telefon: 02366 106735
bff@​diakonie-kreis-re.de
 

Beratungsstelle für Schwangere, Schwangerschaftskonflikt und Sexualität
Haus der Diakonie
Ewaldstraße 72, 45699 Herten

www.diakonie-kreis-re.de

Hilfe für Männer

Das Beratungsangebot „Echte Männer reden“ richtet sich an Männer, die sich in einer Krise befinden und die häufig und übermäßig aggressiv werden.

Die Ursachen für emotionale Krisen können vielfältig sein: der Verlust des Arbeitsplatzes, Trennungen, der Tod eines geliebten Menschen, die Diagnose einer schweren Krankheit oder Erfahrungen häuslicher Gewalt. Anzeichen für ein problematisches Verhalten sind, wenn man nach einem Streit gewalttätig, in Auseinandersetzungen schnell wütend wird, am Arbeitsplatz aggressiv gegenüber Kolleginnen und Kollegen ist oder im Straßenverkehr ausrastet.

Die Beratung hilft Ihnen, Ihre momentane Situation zu verstehen und Ihr Verhalten zu ändern. Ein Beratungsgespräch dauert in der Regel eine Stunde und findet beim Caritasverband Herten statt.

Alle Infos zur Beratungsstelle Echte Männer reden in Herten