Ob zu Fuß, mit dem Rad, auf Inlinern oder mit dem Hund: Der Radwanderweg hat sich zu einem beliebten Ziel entwickelt, was zu Nutzungskonflikten zwischen verschiedenen Gruppen führt. Um mehr Rücksichtnahme zu fördern, hat die Stadt Infoschilder an Einstiegspunkten installiert. Die Zeichnungen stammen aus der Feder von Profigrafiker Marcus Wenning und sollen zu mehr Rücksichtnahme und gegenseitigem Verständnis auffordern. Die drei Motive „Gewimmel“, „Hundeleine“ und „Raser auf dem Rad“ sollen für Aufmerksamkeit sorgen und dazu beitragen, Unfällen und Konflikten vorzubeugen.
Allee des Wandels (ehemalige Zechenbahntrasse)
Das Radwegenetz in der Metropole Ruhr wird vom Regionalverband Ruhr in Zusammenarbeit mit den Kommunen insbesondere auch auf ehemaligen Bahntrassen weiter ausgebaut. Der Vorteil: Viele Wege entstehen auf ehemaligen Bahntrassen, sodass die Strecken wenig Steigung haben und selten von Straßen gekreuzt werden.
Die „Allee des Wandels“ ist ein ca. 9,5 km langer Fuß- und Radweg, der die Städte Herten, Recklinghausen und bald auch Gelsenkirchen miteinander verbindet. Der Weg führt an ehemaligen Bergwerks- und Industriestandorten vorbei und nutzt dazu eine Strecke, auf der fast 100 Jahre lang Kohle und Koks transportiert wurden: die Zechenbahntrasse. Wie auf Schienen rollen Radfahrende über die Asphaltpiste auf der alten Spur des schwarzen Goldes. Und sie können dabei „erfahren“, was die Kohle bereits ersetzt hat oder demnächst ersetzen soll und wie der Strukturwandel die Landschaft in Herten verwandelt hat.
Wer der Route folgt, bekommt eine Ahnung von neuen Energien und technischen Ideen, von Klimaschutz und Stadtentwicklung. Sechs Stelen am Wegesrand informieren über Vergangenes und Neues. Wer sein Smartphone dabei hat, erfährt mithilfe des QR-Codes auf den Stelen noch mehr Spannendes.
Standorte
Ewald – energiegeladen in die Zukunft: Stele am RVR-Besucherzentrum Hoheward
Los geht es auf Ewald, fast 130 Jahre lang Name für eines der wichtigsten Bergwerke im Revier. Nach der letzten Förderung im Jahr 2000 hat sich der Standort neu entdeckt und ist das erfolgreichste Zechennachfolgeprojekt im Ruhrgebiet: neue Arbeitsplätze, neue Energien und hoher Freizeitwert mit Anbindung an den Emscher-Landschaftspark, die Route der Industriekultur und das Radwegenetz im Ruhrgebiet.
Landschaftspark Hoheward: Stele an der Ringpromenade
Direkt nebenan wartet die größte Halde Europas darauf, entdeckt zu werden. Sie ist heute ein attraktiver Landschaftspark. 112 ha Wald und 37 ha Wiese binden jährlich 1.600 Tonnen CO₂ und geben 1.700 Tonnen Sauerstoff an die Umgebung ab. Sie mildern die Folgen des Klimawandels wie Starkregen und Hitzestau und leisten einen Beitrag zur Biodiversität. Zugleich lädt der Landschaftspark Hoheward zu Radtouren und anderen spannenden Freizeitbeschäftigungen ein.
Brücke am Stuckenbuscher Weg: Stele auf der Brücke
Nächste Station: die Brücke am Stuckenbuscher Weg. Wo einst Dampfkraft mit tonnenschweren Güterzügen die Zechen im Emscher-Lippe-Raum verband, schafft die „Allee des Wandels“ heute eine Verbindung für Menschen, die mit dem Fahrrad, E-Bike oder zu Fuß den Strukturwandel erfahren wollen – oder einfach nur klimaschonend, verkehrssicher und schnell den Weg zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen zurücklegen.
Weitere Stelen befinden sich im Verlauf der Allee des Wandels am Aussichtspunkt an der Marpenstraße, auf dem ehemaligen Zechengelände Schlägel & Eisen, an der Langenbochumer Straße bei Hof Wessels und an der Bahnhofstraße neben der ehemaligen Schachtanlage Westerholt.
Die Allee des Wandels verbindet Herten über den Landschaftspark Hoheward, die Route der Industriekultur per Rad und den Emscher Weg nahezu mit dem gesamten Ruhrgebiet und schließt sogar mit den Wegführungen am RVR-Kontenpunktsystem an das südliche Münsterland an. Dadurch ist die Allee des Wandels ein wichtiger touristischer Bestandteil des regionalen Radwegnetzes.
Alle Infos zum Radweg Allee des Wandels des RVR.
Impressionen
Graffiti-Kunst an der Allee des Wandels
An mehreren Stellen entlang der Allee des Wandels sind durch die von der Stadt Herten beauftragte Agentur „More Than Words“ Kunstwerke im öffentlichen Raum entstanden. Öffentliche Infrastruktur wurde mithilfe professioneller Graffitis zu einem Hingucker aufgewertet. Brücken, L-Steine und alte Gebäude entlang des Radweges wurden so zu einem farbenfrohen Blickfang. Die Standorte sind auf der Kartenseite des Hertener Radstadtplans vermerkt. Sie befinden sich an der Brücke Stuckenbuscher Weg, der Brücke Waldstraße und der Brücke Holzheide sowie am Knotenpunkt mit der Jostesstraße, nördlich der Bachstraße und am Knotenpunkt mit der Bergstraße. Die präsentierten Graffiti-Motive haben nicht nur einen Bezug zu Herten, sondern stellen zudem Menschen dar, die sich mit dem Fahrrad oder Skateboard fortbewegen oder auch zu Fuß gehen.