In Langenbochum und Paschenberg sind nach dem Rückzug des Bergbaus und der Schließung der Schachtanlage Schlägel & Eisen 3/4/7 etwa 3.000 Arbeitsplätze verloren gegangen - mit den entsprechenden Folgen für die lokale Wirtschaft, das Stadtbild und das soziale Leben in beiden Stadtteilen. Mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) Herten-Nord hat die Stadt 2009 die Zukunft in Angriff genommen.
Einkaufsmöglichkeiten sind wichtig für die Stadtteile. Bis zum Frühjahr 2014 wurde daher die Langenbochumer Kranzplatte, ein wichtiges Nahversorgungszentrum, umgebaut. Sie erscheint nun moderner und gepflegter. Bei der Planung waren die Bürgerinnen und Bürger sowie die Kaufmannschaft intensiv eingebunden. Neu gestaltet ist auch der gegenüber liegende Platz der Bergleute mit dem barrierefreien Aufgang zum neuen Stadtteilpark auf dem Gelände von Schlägel & Eisen.
Das ehemalige Zechengelände bildet als neues Gewerbegebiet den zweiten wirtschaftlichen Entwicklungsschwerpunkt in Herten-Nord: Auf einer 7,2 Hektar großen Fläche sollen sich vor allem "demografiefeste" Betriebe ansiedeln, die auch für das Alter ihrer eigenen Belegschaft sinnvoll Vorsorge treffen.
Für alle 17 Wohnquartiere im Stadtumbaugebiet erarbeitete die Stadt Herten gemeinsam mit Fachleuten und den Bürgern Quartierssteckbriefe. Wer wissen möchte, welche Qualitäten jedes Viertel bietet und welche Empfehlungen es für energetische Sanierung und zukünftige Entwicklungen gibt, fragt bei der Stadt Herten nach.
Auch das Wohnumfeld muss stimmen. Im Berliner Viertel wurden Wege und Plätze mit den Anwohnerinnen und Anwohnern neu geplant. Die Umgestaltung fand ihren festlichen Abschluss 2013 mit dem "Berliner Picknick". Im Schieferfeld und an der Otto-Lenz-Straße wurden die Spielplätze erneuert. Beide Spielplätze werden rege genutzt. Die Kreuzung Otto-Lenz-Straße ist umgebaut, sodass der Bereich jetzt freundlich und einladend wirkt.
Auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Schlägel & Eisen 3/4/7 entstand ein etwa 3 Hektar großer Stadtteilpark mit Sportangeboten für Junge und Ältere. Der zentrale Platz des neuen Gewerbegebietes ist für die Jugendlichen reserviert. Sie hatten sich für den großzügig bemessenen Treffpunkt eine Parkours-Anlage und Liegebänke gewünscht und auch bekommen.
Eine Gruppe von Hobbyfotografen hat die Verwandlung der ehemaligen Zeche Schlägel & Eisen zum modernen Erholungs- und Gewerbegebiet begleitet.
Zur Doku der "Baustellenspäher"
Die "Allee des Wandels", die Fahrradstrecke auf der ehemaligen Zechenbahntrasse, führt auch über das Gelände von Schlägel & Eisen und verbindet nun den Hertener Süden nahtlos mit Langenbochum und Westerholt.
Das Stadtteilbüro an der Dr.-Klausener-Straße 1 war über mehrere Jahre der zentrale Netzwerkknoten für den Hertener Norden. Von Beginn an lag das Augenmerk darauf, die Akteure vor Ort in guten Austausch zu bringen, damit das soziale Netz funktioniert.
Der Projektraum Nord an der Feldstraße 125 ist zum Anlaufpunkt für viele Bürgerinnen und Bürger geworden. Hier treffen sich viele Gruppen und Initiativen. Durch das Engagement einiger Ehrenamtler kann er existieren. Die LEG fördert ihn durch mietfreie Räume.
Der Kindergarten Kiko ist ein weiterer wichtiger Baustein für die soziale und Bildungsarbeit. Er hat ein neues, größeres Gebäude bekommen und wurde im Januar 2011 als Familienzentrum zertifiziert. Durch die Arbeit dort können Eltern nun viel effizienter in der Erziehung ihrer Kinder unterstützt werden.
Das Magazin "Junge Redaktion", erstellt durch Schülerinnen und Schüler der Rosa-Parks-Schule, hat es geschafft, während der Projektlaufzeit die Aufmerksamkeit in den Stadtteilen auf die wichtigen Stadtumbau-Themen zu lenken. Gleichzeitig dient es der Schule zur Profilierung: Die Schule pflegt den Schwerpunkt "Journalismus"und eine Schülerfirma kümmert sich um den Fortbestand der Zeitung.
All diese Entwicklungen und Erfolge waren nur möglich durch intensive, von regelmäßiger Öffentlichkeitsarbeit begleitete Bürgerbeteiligung: Stadtteilkonferenzen, Workshops, Stadtumbau-Cafés, Fotoprojekte und die Einbeziehung von Kirchen und Glaubensgemeinschaften, Wohlfahrtsverbänden, Wohnbaugesellschaften und Initiativen. Als Gremium der Bürgerschaft hatte bislang der Lenkungskreis Herten-Nord empfehlende Funktion für die Rat und politische Ausschüsse. Er soll als Gebietsbeirat verstetigt werden.
Mit Geld aus einem Verfügungsfonds sind zahlreiche schöne Projekte verwirklicht worden.
Reyhan Akca
Nazim Hircin
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