Diese Meldung ist vom 29.08.2011.
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Andrea Nahles besucht Wasserstoff-Anwenderzentrum

29.08.2011

Das Thema Wasserstoff ist in aller Munde und auch die Politik zeigt großes Interesse am regenerativen Energieträger. Jetzt hat SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles das Hertener H2-Kompetenzzentrum besucht und sich über die Fortschritte in Forschung, Erzeugung und Anwendung informiert.

"Das Konzept des Anwenderzentrums überzeugt mich, denn hier wird auf mehrere Felder gleichzeitig gesetzt", betont Andrea Nahles bei ihrem Rundgang mit Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und Stadtbaurat Volker Lindner. Um die Praxistauglichkeit der neuen Technologie zu testen, schwang sich die SPD-Generalsekretärin auch gleich auf ein Cargobike der Firma Masterflex und drehte eine kleine Runde über das Gelände.

H2Herten: Aufträge für wasserstoffbasiertes Energieversorgungssystem jetzt vergeben

Bei H2Herten gehen indes die Planungen für ein wasserstoffbasiertes Energieversorgungssystem weiter voran. Die Aufträge für sechs Hauptkomponenten sind jetzt vergeben worden. Das Investitionsvolumen dafür beträgt über 1,2 Millionen Euro.

Die sechs Hauptkomponenten des Systems sind europaweit ausgeschrieben worden. Vorbereitet wurde die Ausschreibung vom Science-to-Business Center Eco² von Evonik Industries in Marl. Überzeugen konnten vor allem deutsche Firmen, die den Zuschlag bekommen haben: Die Elektrolyse und die Brennstoffzelle liefert die Hydrogenics GmbH aus Gladbeck. Die Steuerungselektronik kommt von der Gustav Klein GmbH aus Schongau/Schwarzwald, die auch eine Lithium-Ionen-Batterie integrieren wird. Den Verdichter bringt die Linde AG aus Düsseldorf ein, und der Wasserstoffspeicher kommt von der Vako GmbH aus Kreuztal.

Das Anwenderzentrum H2Herten baut seit Oktober 2010 ein wasserstoffbasiertes Energieversorgungssystem. Mit Hilfe dieses Systems wird eine nahezu unabhängige, CO2-neutrale Strom- und Wasserstoff-Versorgung des Anwenderzentrums sichergestellt. In einer Elektrolyse wird dabei klimaneutral Wasserstoff erzeugt. Der Strom hierfür kommt aus einer benachbarten Windkraftanlage auf der Halde Hoppenbruch. Bei Flaute dient der gespeicherte Wasserstoff für die Stromerzeugung in einer Brennstoffzelle. Als zusätzlicher Strompuffer dient eine Lithium-Ionen-Batterie.

Geplant ist, dass die Gesamtanlage Mitte 2012 die Energieversorgung im Anwenderzentrum sicherstellt, so Volker Lindner, Stadtbaurat der Stadt Herten und Vorsitzender des h2-netzwerk-ruhr: „Für den Standort Herten und für die Region wird damit ein international bedeutendes Projekt gestartet, welches als Keimzelle für weitere Anschlussprojekte und Firmenansiedlungen dienen kann. Die professionelle Zusammenarbeit mit der Evonik Industries und dem EnergieInstitut in Gelsenkirchen haben gezeigt, dass hier die richtigen Partner gewonnen werden konnten. Das Projekt wird das Know-how der Region im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie weiter stärken.“ Insgesamt hat das Projekt ein Investitionsvolumen von drei Millionen Euro. Mit 2,7 Millionen Euro fördert das Land NRW das Projekt, den Rest trägt die AHG mbH.

In Herten wird gezeigt wie zukünftig die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien realisiert werden kann. Entwickelt hat das wasserstoffbasierte Energieversorgungssystem das EnergieInstitut der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Evonik Industries in Marl hat die Planung und Errichtung der Anlage übernommen. H2Herten ist im Oktober 2009 als erstes kommunales Anwenderzentrum für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in Deutschland eröffnet worden. Ziel ist es, interessierten Unternehmen der Branche direkte Angebote und ideale Rahmenbedingungen für Ansiedlungen anbieten zu können.

Ansprechpartner

Anwenderzentrum H2Herten GmbH
Dieter Kwapis
d.kwapis@remove-this.herten.de
+49 2366 305 286

Evonik Industries AG
Gregor Westphal
gregor.westphal@remove-this.evonik.com
+49 2365 49 2152

Ansprechpartner
Energieinstitut FH Gelsenkirchen
Prof.-Dr. Ing. Karl Herbert Klug
karl.klug@remove-this.fh-gelsenkirchen.de
+49 209 9596 166